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Conflict Among Rebels: Why Insurgent Groups Fight Each Other
Warum geraten Rebellengruppen häufig aneinander, anstatt gegen ihren gemeinsamen Feind, den Staat, zu kooperieren? Dieses Muster tritt in Konflikten auf der ganzen Welt auf, widerspricht aber den gängigen Vorstellungen von strategischer Logik. Costantino Pischedda verknüpft Erkenntnisse aus der Theorie der internationalen Beziehungen und der Erforschung ethnischer Politik und stellt eine originelle Theorie vor, um das Rätsel der Konflikte zwischen den Rebellengruppen zu entschlüsseln.
Bei der Untersuchung der Dynamik von Bürgerkriegen im Irak, in Äthiopien, im Libanon, in Sri Lanka und in Syrien stellt Pischedda fest, dass Kämpfe eine kalkulierte Reaktion von Rebellengruppen auf wahrgenommene Chancen und Schwachstellen sind. Konflikte zwischen Gruppen brechen aus, wenn eine Gruppe die Möglichkeit sieht, schwächere Rivalen zu geringen Kosten auszuschalten, oder wenn sie den Verfall ihrer Macht im Vergleich zu einem Konkurrenten befürchtet und sich auf ein verzweifeltes Spiel einlässt. Pischedda stellt kontraintuitiv fest, dass Rebellen, die eine gemeinsame ethnische Identität haben, besonders anfällig für gewaltsame Konflikte sind, da sie sich gegenseitig sowohl als potenzielle existenzielle Bedrohung als auch als verlockende Expansionsmöglichkeit sehen.
Da koethnische Rebellen die Kontrolle über dieselbe Gemeinschaft anstreben, ist ihre Feindschaft stark und unmittelbar. Darüber hinaus erwarten die Aufständischen, dass sie auf die Ressourcen besiegter Rivalen aus derselben ethnischen Gruppe leichter zurückgreifen können als auf die von Außenstehenden.
Pischeddas mit verschiedenen Methoden durchgeführte Studie enthält Originalinterviews mit ehemaligen Anführern von Aufständischen und stützt sich dabei auf eine Vielzahl von Daten. Conflict Among Rebels ist die erste Untersuchung der Kämpfe zwischen den Rebellen in Buchform und wirft ein neues Licht auf eine Schlüsselfrage der Bürgerkriegsdynamik: Warum der Feind meines Feindes nicht immer mein Freund ist.