
Kings and Consuls: Eight Essays on Roman History, Historiography, and Political Thought
Von Anfang an herrschten in Rom Könige; Lucius Brutus führte die Freiheit und das Konsulat ein. So schrieb der römische Geschichtsschreiber Tacitus im zweiten Jahrhundert nach Christus, aber die Ansicht war orthodox. Sie ist auch heute noch weithin akzeptiert.
Aber wie konnten die Römer späterer Zeiten überhaupt etwas über die Ursprünge Roms, die Herrschaft und die anschließende Vertreibung ihrer Könige oder die Gründung der Republik wissen, wenn all diese Ereignisse Jahrhunderte vor der Niederschrift eines Berichts darüber stattfanden? Und wie nützlich sind diese späteren Berichte, die wenigen, die zufällig überlebt haben, wenn die Römer nicht nur die Vergangenheit im Lichte der Gegenwart betrachteten, sondern auch Geschichten über vergangene Ereignisse in einer Art und Weise neu erzählten, die den Bedürfnissen der Gegenwart entsprach?
Dieses Buch versucht zu beurteilen, was die Römer über die frühe Entwicklung ihres Staates schrieben. Auch wenn man am Ende vielleicht nicht viel über das archaische Rom sagen kann, so ist es doch möglich, Schlussfolgerungen über spätere politische Ideen und deren Einfluss auf das zu ziehen, was die Römer über ihre Vergangenheit sagten, über die Geschichtsschreibung in Rom und über die Rolle, die Geschichten über vergangene Ereignisse auch noch Jahrhunderte später spielen konnten.