
Eva Runker untersucht 43 populäre historische Romane, die im Frühmittelalter spielen, auf ihre Darstellung christlichen Lebens (Christianisierung, Mönchtum, Ehe) und vergleicht die Ergebnisse mit denen der Frühmittelalterforschung.
Als Teil des Mediävismus in der Populärkultur bieten diese aktuellen, kommerziell sehr erfolgreichen Romane einem breiten Publikum Zugang zu Geschichte und Literatur. Die Romane zeichnen ein düsteres, skandalöses und religiös ausgeschmücktes Bild des Mittelalters.
Die fremde Kulisse und die exotische Handlung wirken durch die modern denkenden Figuren vertraut. In den Romanen spiegeln sich Merkmale zeitgenössischer Religiosität wie Individualisierung, Ganzheitlichkeit, Institutionskritik, (Selbst-)Ermächtigung der Frauen und die Brüchigkeit von Lebenswegen.