Bewertung:

Das Buch „Control“ von Adam Rutherford untersucht die Geschichte und die Auswirkungen der Eugenik und bietet eine Mischung aus historischem Kontext und zeitgenössischer Genetik. Während einige Leser den einnehmenden Schreibstil und den zum Nachdenken anregenden Inhalt schätzen, kritisieren andere, dass es dem Buch an Tiefe, Zitaten und Klarheit mangelt. Die Diskussion über Eugenik ist sowohl aufschlussreich als auch beunruhigend und zeigt, wie sich ihre Ideologien in modernen Kontexten fortsetzen, insbesondere in Bezug auf reproduktive Entscheidungen.
Vorteile:Der fesselnde, gut recherchierte Schreibstil bietet einen historischen Überblick über die Eugenik, wirft wichtige ethische Fragen auf, ist auch für Nicht-Fachleute zugänglich und regt zu einer nachdenklichen Diskussion über die Auswirkungen von Genetik und Eugenik in der Gesellschaft an.
Nachteile:Von sachkundigen Lesern wird es als oberflächlich empfunden, es fehlt an Online-Zitaten, einige historische Aspekte werden ausgelassen, und einige fanden es unklar oder unstrukturiert in seiner Argumentation. Einige Leser waren auch unzufrieden mit der Haltung des Autors zu zeitgenössischen Fragen im Zusammenhang mit der Eugenik.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
Control: The Dark History and Troubling Present of Eugenics
Control ist ein Buch über die Eugenik, die der Genetiker Adam Rutherford als "eine entscheidende Idee des zwanzigsten Jahrhunderts" bezeichnet. Inspiriert von Darwins Ideen über die Evolution entstand die Eugenik im viktorianischen England als Theorie zur Verbesserung der britischen Bevölkerung und verbreitete sich schnell in Amerika, wo sie von Präsidenten übernommen, von Monopolisten des Gilded Age finanziert und in rassistischen amerikanischen Gesetzen verankert wurde, die zum ideologischen Eckpfeiler des Dritten Reichs wurden. Trotz dieses schrecklichen Vermächtnisses ist die Eugenik auch heute noch aktuell, da die Fortschritte in der Genetik in den letzten dreißig Jahren - von der Sequenzierung des menschlichen Genoms bis hin zu modernen Techniken der Genbearbeitung - die Idee der Bevölkerungsreinigung wieder in den Vordergrund gerückt haben.
Eugenik hat "eine kurze Geschichte, aber eine lange Vergangenheit", schreibt Rutherford. Die erste Hälfte von Control ist die Geschichte einer Idee, von ihren Wurzeln in philosophischen Schlüsseltexten der klassischen Welt bis hin zu ihrer genozidalen Umsetzung im zwanzigsten Jahrhundert. Jahrhundert. Im zweiten Teil des Buches wird untersucht, wie Eugenik heute funktioniert, als Teil unserer Sprache und Kultur, als Teil aktueller politischer und rassistischer Diskussionen und als ewige Versuchung für mächtige Leute, die die Gesellschaft durch Fortpflanzungskontrolle verbessern wollen.
Mit entwaffnendem Witz und wissenschaftlicher Präzision erklärt Rutherford, warum die Eugenik trotz ihrer völkermörderischen Vergangenheit auch im einundzwanzigsten Jahrhundert eine wichtige Rolle spielt. Und er stellt sich heimtückischen, immer wiederkehrenden Fragen: Hat die Eugenik in Nazi-Deutschland funktioniert? Und könnte sie heute funktionieren? --und enthüllt den intellektuellen Bankrott der Idee und die wissenschaftliche Unmöglichkeit ihrer Umsetzung.