Bewertung:

Das Buch ist eine zum Nachdenken anregende Erforschung der Evolution des Lebens, die sich insbesondere auf die Bedeutung der sexuellen Fortpflanzung für die Entstehung komplexer Organismen konzentriert. Während einige Leser den fesselnden Schreibstil und die Einblicke in die Evolution schätzen, kritisieren andere die Klarheit und Kohärenz der Argumente und stellen die wissenschaftlichen Grundlagen von Ridleys Behauptungen in Frage.
Vorteile:⬤ Gut geschriebener und fesselnder Stil
⬤ präsentiert neue und wichtige Ideen
⬤ bietet eine faszinierende Prämisse über die Evolution von komplexem Leben
⬤ verwendet nachvollziehbare Analogien, um Konzepte zu erklären
⬤ kombiniert Erkenntnisse aus der Biologie und klare Erklärungen.
⬤ In einigen Argumenten fehlt es an Klarheit und Kohärenz
⬤ bestimmte Konzepte werden nicht gut vermittelt
⬤ Kritik am Zirkelschluss in Bezug auf die natürliche Selektion
⬤ einige Leser haben das Gefühl, dass das Buch sie nicht vollständig von seinen Ideen überzeugen kann
⬤ könnte im Vergleich zu anderen Werken zu diesem Thema als schlecht konstruiert angesehen werden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Cooperative Gene
Warum ist nicht alles Leben Abschaum? Warum gibt es vielmillionenzellige, langlebige Monster wie uns, die aus Zehntausenden von kooperierenden Genen entstanden sind? Mark Ridley präsentiert eine neue Erklärung dafür, wie komplexe große Lebensformen wie wir entstanden sind, und zeigt, dass die Antwort auf das größte Rätsel der Evolution für die moderne Wissenschaft nicht das egoistische Gen ist, sondern das kooperative Gen. In diesem zum Nachdenken anregenden Buch legt Ridley dar, wie zwei große biologische Hürden überwunden werden mussten, damit sich komplexes Leben entwickeln konnte: die Vermehrung von Genen und der Gen-Egoismus.
Da komplexes Leben mehr Gene hat als einfaches Leben, stellt die Zunahme der Genanzahl ein besonderes Problem für komplexe Lebewesen dar. Je mehr Gene, desto größer ist die Gefahr von Kopierfehlern; es ist viel leichter, einen Fehler beim Kopieren der Bibel zu machen als beim Kopieren eines Werbeslogans. Erschwerend kommt hinzu, dass Darwins Konzept der natürlichen Auslese Gene fördert, die nur auf sich selbst bedacht sind, egoistische Gene, die sich leicht so entwickeln können, dass sie die Entwicklung komplexer Lebensformen sabotieren.
Indem er die Geschichte des Lebens auf unserem Planeten zurückverfolgt - von den ersten wackeligen, sich replizierenden Molekülen über Mikroben, Würmer und Fliegen bis hin zum Menschen - zeigt Ridley, wie sich das Leben in einer Reihe von Schritten entwickelt hat, um Fehler zu bewältigen und die Gene zur Zusammenarbeit in jedem Körper zu zwingen.
Wie eine gütige und unsichtbare Hand - Ridley nennt sie "Mendels Dämon" - setzt die Kombination dieser Strategien die grundlegenden Vererbungsgesetze des österreichischen Mönchs Gregor Mendel um. Dieser Dämon bietet verblüffende neue Perspektiven zu Themen wie der Heilung von AIDS, den Ursprüngen von Sex und Gender, dem Klonen und der Genetik von Engeln.
Wenn wir jemals die Biologie anderer Planeten verstehen wollen, brauchen wir mehr als Darwin; wir müssen verstehen, wie Mendels Dämon das kooperative Gen zu einem grundlegenden Element des Lebens gemacht hat. Was sagt uns das kooperative Gen über unsere Zukunft? Angesichts der weltweit aufkeimenden Gentechnologie müssen wir uns fragen, ob sich das Leben noch komplexer entwickeln wird, als wir es bereits sind. Der Mensch, so schlussfolgert Ridley, könnte sich an der Grenze des Möglichen befinden, zumindest was die irdischen genetischen Mechanismen betrifft.
Aber in der Zukunft könnten neue genetische und reproduktive Biosysteme es unseren Nachkommen ermöglichen, ihre Genanzahl und damit ihre Komplexität zu erhöhen. Dieser Prozess, so spekuliert er, könnte zur Entwicklung von Lebensformen führen, die weitaus seltsamer und interessanter sind als alles, was der Mensch bisher entdeckt oder sich vorgestellt hat. Das mit ungewöhnlicher Energie, Kraft und Klarheit geschriebene Buch Das kooperative Gen ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die einen Blick hinter die Schlagzeilen unseres genetischen Zeitalters werfen wollen.
Es ist eine augenöffnende Einladung zu dem biotechnologischen Abenteuer, in das sich die Menschheit bereits gestürzt hat.