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Bodies of Memory: Narratives of War in Postwar Japanese Culture, 1945-1970
Japan und die Vereinigten Staaten wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs so schnell zu engen politischen Verbündeten, dass es schien, als hätten die beiden Länder den Krieg, den sie geführt hatten, einfach vergessen.
Hier bietet Yoshikuni Igarashi einen provokanten Blick darauf, wie die japanische Nachkriegsgesellschaft darum kämpfte, ihren Kriegsverlust und das daraus resultierende nationale Trauma zu verstehen, selbst als Kräfte innerhalb der Gesellschaft versuchten, diese Erinnerungen zu unterdrücken. Igarashi argumentiert, dass Japans Nationalität die Kriegszerstörung zum Teil durch eine Populärkultur überlebte, die die Erinnerungen an den Verlust und die Verwüstung leichter zum Ausdruck brachte, als es der politische Diskurs je könnte.
Er zeigt, wie der Wunsch, die Vergangenheit zu repräsentieren, Japans kulturelle Produktionen in den ersten fünfundzwanzig Jahren der Nachkriegszeit motivierte. Die japanischen Kriegserfahrungen wurden häufig durch Erzählungen beschrieben, die die zerstörerischen Auswirkungen des Krieges auf die japanische Geschichte herunterspielten. Anstatt diese Erzählungen als Hindernisse für die historische Forschung zu betrachten, liest Igarashi sie zusammen mit Gegenerzählungen, die versuchen, die ursprünglichen Auswirkungen des Krieges zu erfassen.
Er zeichnet die Spannungen zwischen Erinnern und Vergessen nach, indem er den Körper als zentralen Ort der japanischen Vergangenheitsproduktion in den Mittelpunkt stellt. Dieser Ansatz führt zu faszinierenden Diskussionen über so unterschiedliche Themen wie den Einsatz der Atombombe, die Hygienepolitik unter der US-Besatzung, den monströsen Körper von Godzilla, die ersten westlichen Profi-Wrestling-Kämpfe in Japan, die Umgestaltung Tokios und des athletischen Körpers für die Olympischen Spiele 1964 in Tokio sowie den dramatischen Selbstmord des Schriftstellers Yukio Mishima und bietet gleichzeitig eine neue kritische Perspektive auf das Kriegserbe Japans.