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Cold War Correspondents: Soviet and American Reporters on the Ideological Frontlines
Die Auslandskorrespondenten spielten eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Ideen und Werte des Kalten Krieges. Während sie ihren sowjetischen und amerikanischen Lesern die fremde Welt näher brachten, projizierten diese Journalisten ihre eigenen Ideologien auf ihre Berichterstattung.
In einer Zeit gegenseitiger Verbitterung und geschlossener Grenzen gehörten die Journalisten zu den wenigen Personen, die den Eisernen Vorhang überwanden. Ihre Berichterstattung beeinflusste stark die Art und Weise, wie politische Entscheidungsträger, Experten und gewöhnliche Menschen den amerikanischen oder sowjetischen "Anderen" zu verstehen lernten. In Cold War Correspondents untersucht Dina Fainberg, wie sowjetische und amerikanische Journalisten über die rivalisierende Supermacht berichteten und wie zwei unterschiedliche Wahrheitssysteme, Berufspraktiken und politische Kulturen die internationale Berichterstattung prägten.
Fainberg untersucht die privaten und öffentlichen Interaktionen zwischen verschiedenen Gruppen, die die Berichterstattung über den Gegner im Kalten Krieg prägten, darunter Journalisten und ihre Quellen, Redakteure, Führungskräfte der Nachrichtenmedien, Regierungsvertreter, Diplomaten, amerikanische Experten, sowjetische Zensoren und das Publikum auf beiden Seiten. Auslandskorrespondenten, so argumentiert Fainberg, waren scharfe analytische Beobachter, die ihr Gastland verstehen und dessen Abgründe erforschen wollten. Gleichzeitig waren sie grundlegend von ihrem kulturellen und institutionellen Hintergrund geprägt - bis zu dem Punkt, dass ihre Ansichten über die rivalisierende Supermacht durch die Werte ihrer eigenen Kultur gebrochen wurden. Die internationale Berichterstattung untermauerte und personalisierte die Unterschiede zwischen den beiden Nationen und beschrieb die andere Seite in leicht erkennbaren, selbstreferenziellen Begriffen.
Fainberg zeigt, dass sich Amerikaner und Sowjets während des Kalten Krieges in erster Linie durch die Schaffung von Bildern voneinander verstanden. Auf der Grundlage von Interviews mit altgedienten Journalisten und sowjetischen Dissidenten stützt sich Cold War Correspondents auch auf bisher nicht untersuchte sowjetische und US-amerikanische Regierungsunterlagen, Archive von Zeitungen und Nachrichtenagenturen, seltene sowjetische Karikaturen sowie persönliche Unterlagen, Briefe, Tagebücher, Bücher und Artikel einzelner Korrespondenten. Beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotos zeigen die Auslandskorrespondenten in Aktion. Zusammengenommen beleuchten diese Quellen eine reiche Geschichte des privaten und beruflichen Lebens im Zentrum des Supermachtkonflikts.