
Cosmopolitans and Heretics: New Muslim Intellectuals and the Study of Islam
Dramatische politische Ereignisse, in die Muslime in der ganzen Welt verwickelt sind, haben dazu geführt, dass der Islam verstärkt in den Blickpunkt gerückt wird. Der Fokus dieser Aufmerksamkeit ist jedoch in der Regel auf den politischen Bereich beschränkt und wird oft noch weiter eingeengt durch eine restriktive Sicht des Islamismus, die sich auf seine extremsten Vertreter beschränkt.
Der parallelen Entwicklung liberalerer alternativer islamischer Diskurse wird viel weniger Aufmerksamkeit geschenkt. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat sich auch eine muslimische Intelligenz herausgebildet, die neue und kreative Wege der Auseinandersetzung mit dem islamischen Erbe erkundet.
Ihre Ideen, die sich auf die Fortschritte in den westlichen Humanwissenschaften stützen und den Islam in einem umfassenden Sinne als Zivilisation verstehen, anstatt ihn auf die Religion im herkömmlichen Sinne zu beschränken, führen häufig zu Kontroversen, die sogar den Vorwurf der Häresie nach sich ziehen. Cosmopolitans and Heretics untersucht drei dieser neuen muslimischen Intellektuellen, die eine solide Verwurzelung in der islamischen Tradition mit einer ebenso intimen Vertrautheit mit den neuesten Errungenschaften der westlichen Religionswissenschaft verbinden.
Diese kosmopolitische Haltung stellt bestehende Stereotypen in Frage und macht es schwierig, diese Denker zu kategorisieren. Kersten unterstreicht die globalen Dimensionen des neuen muslimischen Intellektualismus und analysiert die Beiträge des verstorbenen Nurcholish Madjid, Indonesiens prominentestem öffentlichen Intellektuellen der letzten Jahrzehnte, Hasan Hanafi, einem der führenden Philosophen Ägyptens, und des einflussreichen französisch-algerischen Islamhistorikers Mohammed Arkoun zum zeitgenössischen islamischen Denken.
Dies ist das erste Buch dieser Art und eine willkommene Ergänzung zur intellektuellen Geschichte der modernen muslimischen Welt, da es ihre Bedeutung für das Überdenken des Islamstudiums als akademisches Forschungsgebiet hervorhebt.