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Krapp's Last Tape: The Musical
Peter Ebsworth ist ein in die Bühne verliebter Dichter.
In Krapp's Last Tape überschreitet er die Grenze zwischen dem Publikum und dem Darsteller, ein Akt des Voyeurismus und des Bauchredens, der zu spannungsgeladenen Versfetzen führt, die nur durch einen augenzwinkernden Humor aufgelockert werden, der durchgängig erkennbar ist. In seinen Persona-Gedichten verkörpert er ein Pantheon von Göttern und Göttinnen der Popkultur wie Marlon Brando, Sticky Vicky, den altgedienten Erotik-Entertainer aus Benidorm, und Tony Soprano; in anderen Gedichten wendet er den Blick um, um sie als Publikum zu beobachten.
Ausgewählt aus einem literarischen Schaffen von über 30 Jahren schwankt der Ton von stierisch bis nachdenklich und spiegelt so treffend die Bandbreite der Gefühle wider, die Darsteller auf der Bühne verkörpern. Krapp's Last Tape bleibt jedoch fest im Nebenschauplatz verwurzelt - Ebsworths Interesse an Pythagoras konzentriert sich eher auf dessen Rolle als Soldat denn als Mathematiker, und sein Mädchen hat ein Hummer-Tattoo anstelle des Drachens aus dem Mythos.