
War and International Justice. a Kantian Perspective
Kann ein Krieg jemals gerecht sein? Mit welchem Recht klagen wir Menschen wegen Kriegsverbrechen an? Kann der Krieg selbst ein Verbrechen sein? Was ist ein guter Friedensvertrag?
Seit dem Ende des Kalten Krieges zu Beginn der 1990er Jahre sind zahlreiche Kriege ausgebrochen, die Gebiete wie den Persischen Golf, Zentralafrika und Mitteleuropa in Flammen setzen. Die in diesen Konflikten begangenen Grausamkeiten haben ein neues Interesse an der Ethik von Krieg und Frieden geweckt.
Brian Orend untersucht die Ethik des Krieges und des Friedens aus einer kantischen Perspektive, wobei er den Schutz der Menschenrechte, die Herrschaft des Völkerrechts und ein umfassendes globales Konzept der Gerechtigkeit hervorhebt. Orend vertritt die Auffassung, dass Kants Lehre vom gerechten Krieg bisher nicht die ihr gebührende Beachtung gefunden hat, und stellt Kants Theorie in ihrer vollen, beeindruckenden Wirkung dar. Anschließend aktualisiert er Kants Perspektive vollständig und klar für die Anwendung auf unsere Zeit.
Dabei kritisiert er Pazifismus und Realismus, untersucht das Wesen des Menschenrechtsschutzes in Kriegszeiten und verteidigt eine Theorie des gerechten Krieges. Er wirft auch einen Blick auf künftige Entwicklungen in der globalen institutionellen Reform, indem er Fälle aus dem Persischen Golfkrieg, Somalia, Bosnien und Ruanda zur Veranschaulichung seiner Argumente heranzieht.
Der vielleicht wichtigste Beitrag zum Thema Krieg und internationale Gerechtigkeit ist kontrovers und aktuell: A Kantian Perspective“ ist vielleicht der wichtigste Beitrag, den Orend zur Frage der Gerechtigkeit nach dem Krieg leistet. Orend bietet eine prinzipielle Theorie der Kriegsbeendigung und plädiert dringend für eine Reform des geltenden Völkerrechts.