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Wars and Betweenness: Big Powers and Middle Europe, 1918-1945
Die Region zwischen Ostsee und Schwarzem Meer war in den 1920er und 1930er Jahren von einer Reihe von Krisen und Konflikten geprägt, die das diplomatische, militärische, wirtschaftliche und kulturelle Engagement Frankreichs, Deutschlands, Russlands, Großbritanniens, Italiens und Japans in dieser hochgradig instabilen Region deutlich machten und das fragile politische Arrangement nach Versailles empfindlich beeinträchtigten. Mit der Benennung dieser Region als "Mitteleuropa" versuchen die Herausgeber, die symbolische Geografie der damaligen Zeit wiederzubeleben und ihre Lage zwischen Großmächten und zwei Weltkriegen hervorzuheben.
Die zehn Fallstudien in diesem Buch verbinden die traditionelle Diplomatiegeschichte mit einem breiteren Fokus auf die geopolitischen Aspekte der Großmachtrivalität, um die Zwischenkriegszeit zu verstehen. Die Aufsätze behaupten, dass die europäischen Großmächte eine Schlüsselrolle in regionalen Angelegenheiten spielten, indem sie die lokalen Konflikte und nationalen Bewegungen unter Kontrolle hielten und die natürlichen Ressourcen und militärischen Abhängigkeiten der Region ausnutzten, während sie gleichzeitig ihr Prestige durch kulturelle Durchdringung und die Pflege von Kundennetzwerken stärkten.
Die Autoren wollen jedoch die vereinfachende Sichtweise vermeiden, dass die Großmächte die weniger bedeutenden Akteure auf der europäischen Bühne vollständig beherrschten. Die Beziehung war in der Tat hierarchisch, aber die Aufsätze zeigen auch, wie die "kleinen Staaten" Meinungsverschiedenheiten zwischen den Großmächten manipulierten, und verdeutlichen die Grenzen des Einflusses der Großmächte in den 1920er und 1930er Jahren.