
Wartime Culture in Guilin, 1938-1944: A City at War
Dieses Buch untersucht die Entwicklung der Kriegskultur in der Stadt Guilin in der Provinz Guangxi im Südwesten Chinas während eines Großteils des Widerstandskrieges des Landes gegen die japanische Invasion zwischen 1938 und 1944.
Diese Studie stellt die bisherige Geschichtsschreibung über Chinas Kriegskultur auf drei Ebenen in Frage. Erstens spielte die Warlord-Gruppe in Guangxi eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der regionalen Sicherheit, indem sie ein liberalisiertes politisches Umfeld für kulturelle Aktivitäten in der Kriegszeit schuf und die nationalistisch-kommunistischen Beziehungen in der Kriegszeit sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene erleichterte.
Zweitens war die Kriegskultur eher literarisch als politisch, und sie spiegelte eine starke intellektuelle Kraft wider, die ein unverzichtbarer Bestandteil der chinesischen Kriegsanstrengungen war. Intellektuelle mit unterschiedlichem sozialem und politischem Hintergrund waren ihre eigenen "organischen" Persönlichkeiten, die keinen Druck verspürten, in der literarischen Produktion einen intellektuellen Konsens zu finden. Drittens war die Kriegskultur durch die aktive Beteiligung vieler internationaler Gruppen, politischer Organisationen und ausländischer Einzelpersonen gekennzeichnet.
Die literarischen Werke, die zwischen 1938 und 1944 in Guilin entstanden, spiegelten eindeutig eine Kombination aus nationalen und internationalen antifaschistischen und antimilitärischen Gefühlen wider. Chinesische literarische Meisterwerke wurden in verschiedene Fremdsprachen übersetzt, und bekannte ausländische Literatur und politische Werke wurden dem chinesischen Publikum durch verschiedene kulturelle und politische Austauschprogramme in der Stadt vorgestellt.