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Cultures of War: Pearl Harbor / Hiroshima / 9-11 / Iraq
In den letzten Jahrzehnten hat sich John W. Dower, einer der bedeutendsten Historiker Amerikas, aus verschiedenen Perspektiven mit den Wurzeln und Folgen des Krieges auseinandergesetzt. In War Without Mercy (1986), das mit dem National Book Critics Circle Award ausgezeichnet wurde, beschrieb und analysierte er die Brutalität des Zweiten Weltkriegs im Pazifik, sowohl aus der Sicht der japanischen als auch der amerikanischen Seite. In Embracing Defeat (1999), das zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter den Pulitzer-Preis und den National Book Award, ging es um Japans Kampf um einen Neuanfang in einem zerrütteten Land unmittelbar nach dem Pazifikkrieg, als das besiegte Land von den US-geführten alliierten Mächten besetzt wurde.
Auf einer noch größeren Leinwand untersucht Dower nun die Kriegskulturen, die durch vier einschneidende Ereignisse zutage getreten sind - Pearl Harbor, Hiroshima, den 11. September und die Invasion des Irak im Namen des Krieges gegen den Terror. Die Liste der untersuchten Fragen und Themen ist breit gefächert: Versagen der Intelligenz und der Vorstellungskraft, Kriege der Wahl und „strategische Schwachsinnigkeiten“, auf dem Glauben basierendes säkulares Denken ebenso wie offenkundig heilige Kriege, die gezielte Tötung von Nichtkombattanten und die fast unwiderstehliche Logik - und Verlockung - der Massenvernichtung. Dower stellt in seinem neuen Werk auch die US-Besetzungen in Japan und im Irak auf bemerkenswert originelle Weise nebeneinander.
Als eines der wichtigsten Bücher dieses Jahrzehnts bietet Cultures of War vergleichende Einblicke in individuelle und institutionelle Verhaltensweisen und Pathologien, die über „Kulturen“ im herkömmlichen Sinne hinausgehen und letztlich mehr sind als nur Kriegsführung.