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Preparing for War: The Making of the 1949 Geneva Conventions
Die Genfer Konventionen von 1949 sind die wichtigsten Regeln für bewaffnete Konflikte, die jemals formuliert wurden. Bis heute prägen sie die zeitgenössischen Debatten über die Regelung der Kriegsführung, aber ihre Geschichte wird oft missverstanden.
Für die meisten Beobachter waren die Verfasser dieser Verträge in erster Linie von liberalen humanitären Grundsätzen und dem Schock über die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs motiviert. Dieses Buch erzählt eine andere Geschichte und zeigt, dass der endgültige Text der Konventionen keineswegs ein unverschämt liberaler Entwurf war, sondern das Ergebnis einer Reihe von politischen Auseinandersetzungen zwischen den Verfassern. Es ging auch um viel mehr als nur um die Anerkennung der durch die Kriegserfahrungen aufgedeckten Unzulänglichkeiten des Völkerrechts.
Wenn man die Politik und die Ideen der Verfasser der Konventionen verstehen will, muss man sie weniger als passive Figuren sehen, die auf vergangene Ereignisse reagieren, sondern als aktive Protagonisten, die versuchen, die Zukunft der Kriegsführung zu gestalten. Auf vielerlei Weise versuchten sie, die Konturen künftiger Schlachtfelder zu definieren, indem sie entschieden, wer Schutz verdient und was als legitimes Ziel gilt. Die Ächtung illegaler Handlungen in Kriegszeiten trug ebenso dazu bei, das Konzept des humanisierten Krieges zu umreißen, wie die Legalität der Kriegsführung selbst festzulegen.
Anhand umfangreicher Archivrecherchen und kritischer juristischer Methoden zeigt Preparing for War, dass die Verfasser der Konventionen, obwohl sie keinen Krieg wollten, sich darauf vorbereiteten, indem sie ein neues rechtliches Sicherheitsnetz für den Fall schufen, dass ihre schlimmste Befürchtung eintreten sollte - ein Gespenst, das uns heute noch verfolgt.