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Crisis and Predation: India, Covid-19, and Global Finance
Wie Indiens COVID-19-Abriegelung eine noch nie dagewesene humanitäre Katastrophe auslöst
Mit der Einführung von COVID-19 verhängten die indischen Machthaber die weltweit strengste Abriegelung einer bereits angeschlagenen Wirtschaft und versetzten der Mehrheit der über eine Milliarde Menschen zählenden indischen Bevölkerung einen schweren Schlag. Die Ausgaben der indischen Regierung zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Abriegelung gehörten jedoch zu den weltweit niedrigsten im Hinblick auf das BIP, was zu einer noch nie dagewesenen Arbeitslosigkeit und Härte führte. Crisis and Predation zeigt, wie diese Knauserigkeit darauf zurückzuführen ist, dass globale Finanzinteressen sich gegen eine beträchtliche Ausweitung der öffentlichen Ausgaben Indiens stellen und dass die indischen Machthaber sich bereitwillig an ihre Vorgaben halten. Die Autoren decken auf, dass globale Investoren und eine Handvoll indischer Spitzenkonzerne von der daraus resultierenden Nachfragedelle profitieren: Mit Geldmitteln ausgestattet, kaufen sie wertvolle Vermögenswerte zu Schleuderpreisen auf. Unter dem Banner der Wiederbelebung privater Investitionen haben Indiens Machthaber gigantische Privatisierungen geplant und die Gesetze in Bezug auf Industriearbeit, die Bauernschaft und die Umwelt drastisch überarbeitet - zugunsten des Großkapitals.
Und doch, so die These dieses Buches, könnte Indien dem Druck der globalen Finanzwelt trotzen, um die Grundbedürfnisse seiner Bevölkerung zu befriedigen. Dies würde jedoch voraussetzen, dass das Land seine Abhängigkeit von ausländischen Kapitalströmen aufgibt und einen Kurs der demokratischen nationalen Entwicklung einschlägt. Dies ist also kein Ziel für Indiens herrschende Klassen, sondern ein Kampfkurs für Indiens Bevölkerung.