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Cuba's Digital Revolution: Citizen Innovation and State Policy
Mit dem Triumph der kubanischen Revolution erhielt die Kommunistische Partei das Monopol über Politik und Massenmedien. Mit der anschließenden globalen Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien sind die kubanischen Bürgerinnen und Bürger jedoch zu aktiven Teilnehmern an der weltweiten digitalen Revolution geworden. Während das kubanische Internet lange Zeit durch Zensur, hohe Kosten, langsame Geschwindigkeiten und begrenzten Zugang gekennzeichnet war, argumentiert dieser Band, dass die technologischen Entwicklungen seit 2013 eine grundlegende Neugestaltung der kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Sphären des revolutionären Projekts ermöglicht haben.
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Die Aufsätze in diesem Band befassen sich mit verschiedenen Transformationen innerhalb dieser neuen digitalen Revolution und untersuchen sowohl den von der Regierung ermöglichten kostenpflichtigen öffentlichen Internetzugang als auch kreative Umgehungslösungen, die Kubaner entwickelt haben, um unabhängig digitale Inhalte zu produzieren, zu verbreiten und darauf zuzugreifen. Die Autoren zeichnen nach, wie sich Medienunternehmen, Unternehmertum, Online-Marketing, Journalismus und kulturelle E-Zines auf der Insel parallel zu globalen technologischen und geopolitischen Veränderungen entwickelt haben.
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Da Kuba den Internetzugang weiter ausbaut und die Bürger die staatliche Politik in Bezug auf Geschwindigkeit, Umfang und Freiheit dieses Zugangs in Frage stellen, bietet Kubas digitale Revolution ein faszinierendes Beispiel für die Auswirkungen der Technologie in autoritären Staaten und Übergangsdemokratien. Während die Straßen Kubas immer noch Castros Revolution gehören mögen, ist es nach Ansicht dieses Bandes immer noch unklar, wem der kubanische Cyberspace gehört.