
Cultural Values and Human Ecology in Southeast Asia
Ökologen haben ihren konzeptionellen Rahmen lange Zeit auf die Naturwissenschaften gestützt. In jüngster Zeit haben sie jedoch erkannt, dass Ökosysteme nicht verstanden werden können, ohne die menschlichen Eingriffe zu berücksichtigen, die möglicherweise seit Tausenden von Jahren stattfinden.
Und die Sozialwissenschaftler haben ihrerseits erkannt, dass menschliches Verhalten in dem Umfeld verstanden werden muss, in dem es sich abspielt. Die Forscher haben daher begonnen, den Bereich der "Humanökologie" zu entwickeln. Die Humanökologie braucht jedoch einen geeigneten konzeptionellen Rahmen, um Mensch und Natur miteinander zu verbinden.
Kulturelle Werte und Humanökologie nutzt daher den Rahmen kultureller Werte, um eine Reihe höchst unterschiedlicher Beiträge zum Bereich der Humanökologie zu sammeln. Werte stellen einen wichtigen und wesentlichen Aspekt der intellektuellen Organisation einer Gesellschaft dar, der in das übergeordnete kosmologische System integriert und durch dieses vorgegeben ist und die sinnvolle Grundlage für das Handeln bildet, sowohl in Bezug auf Konkretheit und Abstraktion des Inhalts als auch auf Veränderlichkeit und Dauerhaftigkeit.
Aufgrund dieses Gleichgewichts eignen sich Werte für die hier durchgeführten Analysen ökologischer Beziehungen, die sowohl ein angemessenes Maß an Spezifität als auch an historischer Stabilität erfordern. Die Beiträge zu Cultural Values and Human Ecology sind äußerst vielfältig. Sie umfassen abstrakte theoretische Diskussionen und konkrete Fallstudien, die sich über die Landschaft Südostasiens von den Inseln bis nach Südchina erstrecken.
Sie befassen sich sowohl mit jagenden und sammelnden Völkern als auch mit Bauern in zeitgenössischen Nationalstaaten und stammen von Naturwissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern und Geisteswissenschaftlern westlicher und asiatischer Herkunft. Die Vielfalt des Hintergrunds der Autoren trägt am meisten zu den unterschiedlichen Herangehensweisen an das Thema dieses Bandes bei, denn Unterschiede im kulturellen Hintergrund und in der akademischen Tradition führen zu unterschiedlichen Forschungsinteressen und zu Unterschieden in den empirischen Ansätzen, die zur Bearbeitung bestimmter Probleme gewählt werden.