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Cultural Contact and Linguistic Relativity among the Indians of Northwestern California
Trotz jahrhundertelanger Kontakte zwischen den Stämmen sprechen die Indianer im Nordwesten Kaliforniens nach wie vor eine Vielzahl unterschiedlicher Sprachen. Gleichzeitig haben sie eine gemeinsame Lebensweise entwickelt, die auf dem Lachsfang und gemeinsamen religiösen Praktiken beruht. In dieser zum Nachdenken anregenden Untersuchung der Hypothese der sprachlichen Relativität nimmt Sean O'Neill die Völker der Hupa, Yurok und Karuk unter die Lupe, um das auffällige Nebeneinander von sprachlicher Vielfalt und relativer kultureller Einheitlichkeit in ihren Gemeinschaften zu erkunden.
O'Neill untersucht den Kontakt zwischen den Stämmen, die Mehrsprachigkeit, das Geschichtenerzählen und den historischen Wandel zwischen den drei Stämmen und konzentriert sich dabei auf die traditionelle Kultur der Region, wie sie im späten 19. und frühen 20. Er stellt wichtige historische Fragen, die im Mittelpunkt der linguistischen Relativitätshypothese stehen: Haben sich die Sprachen infolge des Kontakts, der Mehrsprachigkeit und der kulturellen Konvergenz tatsächlich angenähert? Oder haben sie stattdessen einige ihrer markanten grammatikalischen und semantischen Unterschiede beibehalten? Durch den Vergleich der drei Sprachen zeigt O'Neill, dass der langfristige Kontakt zwischen den Stämmen ihre sprachlichen Unterschiede verstärkte und einzigartige Hupa-, Yurok- und Karuk-Identitäten schuf.
Wenn die Sprache die Weltanschauung verkörpert, wie es das Prinzip der sprachlichen Relativität nahelegt, dann ist die sprachliche Vielfalt in dieser Region rätselhaft. Durch die Analyse von Mustern der sprachlichen Anpassung, die sich in der Semantik von Raum und Zeit, der grammatikalischen Klassifizierung und den spezialisierten kulturellen Vokabularen zeigt, löst O'Neill das scheinbare Paradoxon auf, indem er die langfristigen Auswirkungen des Kontakts bewertet.