
Cultural Pluralism and Dilemmas of Justice: The Elusive Past and the Legacy of Romantic Historicism
Wie sollten demokratische Gesellschaften Gerechtigkeit für kulturelle Minderheitengruppen definieren, und wie könnte eine solche Gerechtigkeit sichergestellt werden? Dieses Buch ist eine nuancierte und kluge Antwort auf eine kritische Frage in der politischen Theorie - die Herausforderung, Minderheitengruppen den gleichen Respekt und die gleiche Anerkennung zukommen zu lassen und ihren Ansprüchen auf besondere kulturelle Rechte und Regelungen gerecht zu werden.
Monique Deveaux vertritt die Auffassung, dass liberale Theoretiker bei ihren Versuchen, politische Institutionen für pluralistische Gesellschaften zu konzipieren, der Identität und dem Inhalt des kulturellen Lebens nicht genügend Bedeutung beimessen. Sie nimmt das Spektrum der Pluralismustheorien unter die Lupe, von schwachen und starken Toleranztheorien über den neutralistischen Liberalismus bis hin zum umfassenden Liberalismus und schließlich zu Argumenten für eine deliberative Politik, die auf Jürgen Habermas' Diskursethik aufbauen. Die hier vorgeschlagene Lösung ist der deliberative Liberalismus, der sowohl kritisch rekonstruierte Prinzipien der deliberativen Demokratie als auch zentrale liberale Normen der Zustimmung und des Respekts beinhaltet.
Zu den kulturellen Konflikten in demokratischen Gesellschaften gehören Auseinandersetzungen zwischen Ureinwohnern, ethnischen und sprachlichen Minderheiten und neuen Einwanderergruppen in Europa, Nordamerika und Australien. Anhand von Beispielen aus mehreren Ländern kommt Deveaux zu dem Schluss, dass echte Achtung und Anerkennung für kulturelle Minderheiten die volle Einbeziehung in bestehende Institutionen und das Recht auf Mitgestaltung der politischen Kultur ihrer eigenen Gesellschaften durch demokratischen Dialog und Beratung voraussetzt.