Bewertung:

Das Buch untersucht die Geschichte der Nacht und ihre Bedeutung in verschiedenen kulturellen Erzählungen, wird aber wegen seiner unübersichtlichen Struktur und theoretischen Verwirrung kritisiert.
Vorteile:Es bietet eine überzeugende historische Perspektive auf die Nacht und zieht Vergleiche zu anderen bemerkenswerten Werken auf diesem Gebiet.
Nachteile:Es mangelt an Kohäsion und Klarheit, mit verworrener marxistischer Theorie und unorganisiertem Inhalt; der Schreibstil wird oft als zu komplex und obskur kritisiert, was es schwierig macht, sich damit zu beschäftigen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Cultures of Darkness: Night Travels in the Histories of Trangression
Bauern, religiöse Ketzer, Hexen, Piraten, entlaufene Sklaven, Prostituierte und Pornographen, Tavernen- und Logenbesucher, Revolutionäre, Blues- und Jazz-Musiker, Beats und zeitgenössische Jugendbanden - all jene, die sich der Autorität widersetzten und sich entschieden, außerhalb der definierten kulturellen Herrschaftsbereiche des frühen aufständischen und später des herrschenden Kapitalismus zu leben, bezeichnet Bryan D. Palmer als Menschen der Nacht. Dieses Leben der Opposition oder des Andersseins wurde von den Mächtigen als abweichend, als Ablehnung der Autorität und folglich als Bedrohung für die etablierte Ordnung angesehen.
Palmer konstruiert einen reichhaltigen historischen Teppich von Beispielen und Erfahrungen aus acht Jahrhunderten und beschreibt detailliert das Leben der Ausgeschlossenen und Herausgeforderten, deren nächtliche Reisen immer wieder mit den mächtigen Konventionen ihrer Zeit kollidieren. Nächte der Befreiung und des berauschenden Begehrens - sexuell und sozial - stehen im Mittelpunkt dieser Studie. Aber es geht auch um die Gefahren der Dunkelheit, wenn Randgruppen in die Enge getrieben werden oder die Nacht als Deckmantel für brutalen Terror benutzt wird, wie es in Nazideutschland oder bei der Lynchjustiz an Afroamerikanern der Fall war.
Unter umfassender Nutzung der interdisziplinären Literatur zum Thema Marginalität, die sich in wissenschaftlichen Arbeiten aus den Bereichen Geschichte, Soziologie, Kulturwissenschaften, Literatur, Anthropologie und Politik findet, wirft Palmer einen schonungslosen Blick auf den Aufstieg und die Transformation des Kapitalismus, wie er von den Besitzlosen und denjenigen gelebt wurde, die mit dem Stempel des Andersseins versehen sind.