
Art and Emergency: Modernism in Twentieth-Century India
Während des Ausnahmezustands sind normale Regeln und Rechte außer Kraft gesetzt, und Gewalt kann oft die Oberhand gewinnen. In diesen prekären Intervallen, in denen das menschliche Gewaltpotenzial freigesetzt und geprobt werden kann, können auch Bilder entstehen.
Dieses Buch fragt: Was geschieht mit der Kunst während eines Ausnahmezustands? Emilia Terracciano untersucht die schwierige Beziehung zwischen Ästhetik und politischer Geschichte und zeichnet eine Genealogie der Moderne im kolonialen und postkolonialen Indien nach; sie erforscht katastrophale Wendepunkte in der Geschichte Indiens im 20. Jahrhunderts anhand der Kunstwerke, die aus ihnen hervorgingen.
Art and Emergency zeigt, wie die schwebenden, diagonalen, flüchtigen Linien von Nasreen Mohamedis abstrakten Kompositionen das traumatische Erbe der Teilung widerspiegeln, wie die theatralischen Choreografien von Sunil Janahs Fotografien eine verzweifelte Hungersnot dokumentieren und wie Gaganendranath Tagores Lithografien auf die Folgen eines Massakers reagieren. Dieses Buch ist ein innovativer und wichtiger Beitrag zu den aktuellen Debatten über die visuelle Kultur in Südasien und fördert gleichzeitig unser Verständnis der Geschichte der Moderne.