Bewertung:

Das Buch „Labyrinthe: Emma Jung, ihre Ehe mit Carl und die frühen Jahre der Psychoanalyse“ bietet eine detaillierte Biografie von Emma Jung, die ihre bedeutende, aber oft überschattete Rolle im Leben ihres Mannes, Carl Jung, hervorhebt. Sie stellt ihre Stärke, ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Beiträge zur Psychoanalyse heraus, geht aber auch auf die Komplexität ihrer Ehe und Carls außereheliche Affären ein.
Vorteile:Die Biografie ist gut recherchiert und bietet Einblicke in Emmas Leben und ihren bedeutenden Einfluss auf Carl Jungs Karriere. Sie stellt eine ausgewogene Perspektive auf ihren Charakter dar und zeigt sie als hingebungsvolle Ehefrau und begabte Psychologin in eigener Sache. Viele Leserinnen und Leser schätzten den flüssigen Schreibstil, die klare Darstellung der Fakten und den feministischen Ansatz, mit dem die Autorin Emmas Beiträge und Kämpfe hervorhebt.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass der Schwerpunkt zu sehr auf Carl Jung lag und Emmas eigene Geschichte und Leistungen nicht ausreichend beleuchtet wurden. Kritisiert wurde eine mögliche Voreingenommenheit oder Ungenauigkeit in der Darstellung von Carls Beziehungen, insbesondere der Vorwurf der Untreue. Außerdem fanden einige Teile des Textes zwar ansprechend, aber trocken, und nicht alle Leser waren damit zufrieden, wie viel von Emmas individuellem Leben erforscht wurde.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Labyrinths: Emma Jung, Her Marriage to Carl, and the Early Years of Psychoanalysis
Ein sensationeller, augenöffnender Bericht über Emma Jungs komplexe Ehe mit Carl Gustav Jung und die bisher unbekannte Rolle, die sie in den frühen Jahren der psychoanalytischen Bewegung spielte.
Emma Jung war klug und ehrgeizig und wollte unbedingt Naturwissenschaften an der Universität Zürich studieren. Die strengen Regeln der Schweizer Gesellschaft zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts verlangten jedoch, dass eine Frau von Emmas Format - eine der reichsten Erbinnen der Schweiz - nach Paris reiste, um ihre Ausbildung zu "beenden" und sich auf die Heirat mit einem geeigneten Mann vorzubereiten.
Verlobt mit dem Sohn eines wohlhabenden Geschäftskollegen ihres Vaters, gerät Emmas konventionelles und vorhersehbares Leben aus den Fugen, als sie Carl Jung kennenlernt. Der Sohn eines mittellosen Pfarrers, der als Assistenzarzt in einer Irrenanstalt arbeitete, beeindruckte Emma mit seiner Intelligenz, seinem Selbstbewusstsein und seinem guten Aussehen. Noch wichtiger war, dass er ihr die Freiheit von der Enge eines traditionellen großbürgerlichen Lebens bot. Doch Emma wusste nicht, dass sich hinter Jungs Charisma ein dunkles Inneres verbarg - gefördert durch eine seltsame, isolierte Kindheit und den sexuellen Missbrauch, den er als Junge erlitten hatte - sowie eine zwanghafte Schürzenjagd, die ihre Ehe bedrohen würde.
Anhand von Briefen, Familieninterviews und reichhaltigem, bisher unveröffentlichtem Archivmaterial beleuchtet Catrine Clay die unorthodoxe Ehe der Jungs und untersucht, wie sie die skandalöse neue Bewegung der Psychoanalyse prägte - und von ihr geprägt wurde. Vor allem aber enthüllt Clay, dass Carl Jung ohne Emma, die ihn in seinen privaten Qualen unterstützte, niemals hätte erreichen können, was er tat. Die Emma, die auf den Seiten von Labyrinthe auftaucht, ist eine starke, brillante Frau, die mit der Ermutigung ihres Mannes eine erfolgreiche Analytikerin wird.