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Lacan in Contexts
In der umfassendsten Studie über Jacques Lacan, die bisher in englischer Sprache erschienen ist, stellt David Macey viele der Annahmen in Frage, die sich um Lacans Werk gebildet haben. Er zeigt, dass Schlüsselelemente des Lacanschen Denkens nicht, wie oft behauptet, auf den Strukturalismus zurückgehen, sondern auf den Surrealismus, Bataille und die frühen französischen Phänomenologen.
Die berühmte Rückbesinnung auf Freud verdeckt, dass Lacan an einer psychiatrischen Tradition und an Strömungen innerhalb der französischen Psychoanalyse festhält, die von Freud selbst bekämpft wurden. Eine detaillierte und herausfordernde Lektüre der Arbeiten Lacans und seiner Mitarbeiter zum Thema Weiblichkeit zeigt, dass sie sich auf einen virulenten sexistischen Diskurs und auf eine vom Surrealismus abgeleitete Ikonographie stützen.
Die Ansicht, dass die Lacansche Psychoanalyse einen positiven Beitrag zum Feminismus und zu Theorien über Geschlecht und sexuelle Differenz leisten kann, wird angefochten. Lacan in Contexts„ liefert nicht nur eine neue und provokative Lesart von Lacans Werk, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Psychoanalyse und zur Geschichte des französischen Geisteslebens“.