
Let Your Words Be Few: Symbolism of Speaking and Silence Among Seventeenth-Century Quakers
Inmitten des geistigen und intellektuellen Aufruhrs im England des 17. Jahrhunderts entstanden die Quäker und entwickelten sich zu einer eigenständigen und dauerhaften religiösen Bewegung. Dieses Buch bietet einen neuen und eindrucksvollen Einblick in die frühe Geschichte der Quäker durch die Untersuchung ihrer charakteristischen Sprechweise, die zusammen mit ihrem Gebrauch des Schweigens als besonderes Erkennungsmerkmal der Bewegung diente.
Mit Hilfe der kombinierten Perspektiven der Ethnographie des Sprechens, der symbolischen Anthropologie und der historischen Religionssoziologie zeigt Richard Bauman, dass für die frühen Quäker das Sprechen und das Schweigen Schlüsselsymbole waren, die sowohl ein Vokabular für die Konzeptualisierung ihrer Prinzipien als auch ein Mittel für die Umsetzung dieser Prinzipien in die Tat darstellten. Schweigen war nicht nur eine Enthaltung vom Sprechen oder ein leeres Intervall zwischen den Äußerungen, sondern eine Handlung, die in ihrer Bedeutung ebenso reich strukturiert und multidimensional war wie das Sprechen. Beide vereinten Denken und Handeln. Professor Bauman erörtert viele Beispiele für das Zusammenspiel von Sprechen und Schweigen, darunter neben anderen zentralen Elementen des frühen Quäkerglaubens und der -praxis auch die Kontexte und Schauplätze der religiösen Kommunikation der Quäker, die Muster und Funktionen der "einfachen Sprache" der Quäker und das Zeugnis der Quäker gegen das Schwören von Eiden. Insbesondere untersucht er die Rolle des Geistlichen, sowohl als dynamischer Redner, der die Spannung zwischen Sprechen und Schweigen ausspielte, als auch als Bindeglied zwischen der Außenwelt und der inneren Gemeinschaft der Quäker. Er nutzt die Rolle des Geistlichen auch, um die Veränderungen in der Sprechweise und dementsprechend die Richtung der Quäkerbewegung während des siebzehnten Jahrhunderts nachzuzeichnen.
Dieses Buch ist insofern einzigartig, als es sowohl die kulturellen als auch die sozialen Aspekte der Quäkergeschichte erfasst, indem es die Bedeutungskonstruktion der Quäker durch ihren Sprachgebrauch erläutert. Durch seinen einheitlichen Ansatz ist es für Soziolinguisten, Sozialhistoriker, symbolische Anthropologen und Religionssoziologen von Interesse.