
Der Ofen von Sevrier, der 1974 auf dem Grund des Sees von Annecy entdeckt wurde, ist ein Vorzeigeobjekt der alpinen Archäologie. Fast fünfzig Jahre später widersetzt er sich immer noch der Interpretation der Experten.
Diese Studie beleuchtet die Geschichte eines Artefakts, das abwechselnd als Princeps der westlichen Töpferöfen, als rätselhafter Haushaltsofen und als technologisches Glied der Endbronzezeit betrachtet wurde, das die Professionalisierung des Töpferhandwerks ankündigte, das bis dahin eine familiäre, saisonale und autarke Tätigkeit war. Dieser neue Blick auf dieses Referenzobjekt erfolgt in Form einer multidisziplinären Untersuchung, bei der die archäometrischen, ethnoarcheologischen und experimentellen Aspekte widersprüchliche Hypothesen aufnehmen und durchleuchten, die Problematik erweitern und neue Perspektiven aufzeigen.
Die Technikgeschichte befragt die Einflusse auf die soziale Organisation der bronzezeitlichen Gemeinschaften. Die Studie befasst sich mit der Frage, inwieweit sich die Entwicklung von Protohandwerkern, die sich auf die Verarbeitung von Ton spezialisiert hatten, einige Jahrhunderte später fortsetzte.