Bewertung:

Das Buch ist eine kritische Antwort auf populäre feministische Erzählungen, insbesondere auf Sheryl Sandbergs „Lean In“. Es unterstreicht die Notwendigkeit kollektiven Handelns und befasst sich mit allgemeineren Fragen der Ungleichheit und des Kapitalismus, die die Rechte der Frauen betreffen. Viele Leserinnen und Leser halten es für einen kraftvollen und notwendigen Aufruf zum Wandel, der die Grenzen des Mainstream-Feminismus aufzeigt.
Vorteile:⬤ Fesselnd und zum Nachdenken anregend
⬤ stellt den populären Feminismus in Frage
⬤ ruft zu kollektivem Handeln auf
⬤ gut geschrieben und nachvollziehbar
⬤ bietet wichtige Einblicke in die Kämpfe von Frauen
⬤ bietet erfrischende Perspektiven zu Geschlechterfragen.
⬤ Es fehlen praktische Ratschläge zur Selbsthilfe
⬤ liest sich eher wie eine soziologische Dissertation als ein traditionelles Selbsthilfebuch
⬤ einige Leserinnen könnten es als zu kritisch empfinden, ohne genügend umsetzbare Lösungen anzubieten.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Sheryl Sandbergs Ratgeber „Lean In“ wurde als Meilenstein in der Einstellung zu Frauen in der Wirtschaft gefeiert. Doch trotz seines kommerziellen Erfolgs propagierte es ein Modell des Feminismus, das individualistisch und für das Kapital unbedrohlich war.
Die renommierte Journalistin Dawn Foster zeigt in ihrem beeindruckenden Debüt Lean Out auf, wie die angeblich feministische Botschaft von Sandbergs Buch das Patriarchat, den Kapitalismus und die Wirtschaft von jeglicher Verantwortung für die Veränderung der Stellung der Frau in der zeitgenössischen Kultur freispricht. Sie untersucht den Aufstieg eines unternehmerischen „1-Prozent-Feminismus“ und wie der Feminismus in einer Zeit, in der Frauen die Hauptlast des Finanzcrashs getragen haben und die Kluft zwischen Arm und Reich schneller denn je wächst, entschärft und entpolitisiert wurde.
Foster untersucht Wirtschaft, Medien, Kultur und Politik und stellt die Frage, ob dieser „Trickle-Down“-Feminismus den Frauen insgesamt irgendeinen materiellen Nutzen bringt oder lediglich als PR-Schaufenster für die Unternehmen dient, die den Finanzcrash verursacht haben. Sie kommt zu dem Schluss, dass das „Herauslehnen“ aus dem Unternehmensmodell ein effektiverer Weg ist, um Veränderungen zu erreichen, als sich hineinzulehnen.