Bewertung:

Das Buch bietet eine lebendige und fesselnde Darstellung von Autismus, die sich auf das Leben von Menschen auf dem Spektrum konzentriert und gleichzeitig Erkenntnisse aus dem beruflichen Hintergrund der Autorin einbezieht. Es betont, wie wichtig es ist, Autismus durch persönliche Erzählungen zu verstehen und stellt traditionelle Ansichten in Frage. Einige Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass die Autorin komplexe Themen zu sehr vereinfacht und gleichzeitig eine etwas paternalistische Sichtweise auf autistische Menschen bietet.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, aufschlussreich und fesselnd und bietet eine lebensnahe Darstellung von Autismus. Es verwebt Medizin, Kultur und persönliche Erfahrungen auf einfühlsame Weise miteinander. Die Leser schätzten den Humor und die intellektuelle Tiefe des Buches, was es zu einer fesselnden Lektüre machte.
Nachteile:Einige Rezensenten kritisierten die mögliche Exotisierung autistischer Erfahrungen durch die Autorin und ihre Darstellung des Paradigmas der Neurodiversität, die zu wenig nuanciert sei. Es gibt Bedenken wegen eines paternalistischen Tons, und das Buch könnte die Herausforderungen, mit denen Autisten konfrontiert sind, zu sehr vereinfachen, während es die Machtdynamik und die Komplexität der Neurodiversitätsbewegung nicht vollständig anspricht.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Living on the Spectrum: Autism and Youth in Community
Honorable Mention, 2020 Stirling Prize for Best Published Work in Psychological Anthropology, verliehen von der Society for Psychological Anthropology
Wie Jugendliche auf dem Autismus-Spektrum die umstrittenen Bedeutungen von Neurodiversität verhandeln
Autismus ist eine sehr umstrittene Krankheit. Für die einen ist er ein verheerender Eindringling, der den Kindern schadet und sie isoliert. Für andere ist er eine Bereicherung und ein unverwechselbarer Aspekt der Identität eines Menschen. Wie können junge Menschen mit Asperger-Spektrum im Rahmen ihrer eigenen Identitätsentwicklung mit diesem Konflikt umgehen?
Während die meisten Forschungsarbeiten zum Asperger-Syndrom und verwandten autistischen Störungen mit Einzelpersonen oder in Umgebungen durchgeführt wurden, in denen Menschen mit diesem Syndrom in der Minderheit sind, stützt sich dieses Buch auf zwei Jahre ethnografischer Arbeit in Gemeinschaften, in denen Menschen mit Asperger-Syndrom und verwandten Störungen zusammenleben. Auf diese Weise kann eine Form der autistischen Kultur erforscht werden, indem untersucht wird, wie Menschen auf dem Spektrum durch gemeinsame soziale Praktiken einen Sinn für ihre Erkrankung finden.
Elizabeth Fein bringt ihre langjährige Erfahrung sowohl in der klinischen Psychologie als auch in der psychologischen Anthropologie ein, um die Verbindung zwischen neuropsychologischen Unterschieden und Kultur zu analysieren. Sie argumentiert, dass die gegenwärtigen medizinischen Modelle, die eine begrenzte Definition vertreten, nicht in der Lage sind, mit den Herausforderungen der Diskussion über autismusbezogene Bedingungen umzugehen. Folglich gehen Jugendliche auf dem Autismus-Spektrum mit ihren Geschichten von Differenz und Störung über die Medizin hinaus und greifen stattdessen auf gemeinsame Mythologien aus der Populärkultur und der spekulativen Fiktion zurück, um ihre Erfahrungen mit der Veränderung ihrer Persönlichkeit zu konzeptualisieren.
In bewegender und überzeugender Prosa veranschaulicht Living on the Spectrum, dass junge Menschen diese Geschichten nutzen, um ein umfassenderes Verständnis dessen zu entwickeln, was uns zu dem macht, was wir sind.