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Fifteenth-Century Lives: Writing Sainthood in England
In Fifteenth-Century Lives (Leben im fünfzehnten Jahrhundert) identifiziert und erforscht Karen A. Winstead einen bedeutenden Wandel im Schreiben mittelenglischer Heiligenleben.
Wie sie zeigt, wurde die Hagiografie ab den 1410er und 20er Jahren charakterorientierter, moralisch komplexer, tiefer in die Geschichte eingebettet und politisch und gesellschaftlich engagierter. Darüber hinaus wurde die Hagiographie selbstbewusster und begann, Frauen in den Vordergrund zu stellen - und zwar nicht nur die traditionellen jungfräulichen Märtyrerinnen, sondern auch Matronen und zeitgenössische heilige Frauen. Winstead zeigt, dass diese Literatur einen Schwerpunkt auf Gelehrsamkeit und Lehre legte.
Die Hagiografie feierte Pädagogen und Gelehrte in größerem Umfang als je zuvor und wurde zu einem Vehikel, um die Leser über das christliche Dogma aufzuklären. Winstead konzentriert sich sowohl auf bekannte Autoren wie John Lydgate und Margery Kempe als auch auf weniger bekannte wie Osbern Bokenham und John Capgrave und argumentiert, dass die von der Hagiografie des 15.
Jahrhunderts geförderten Werte dazu beitrugen, die reformatorischen Impulse zu prägen, die schließlich zur Reformation führten. Darüber hinaus beeinflussten diese Werte die nachreformatorische Hagiografie, sowohl die protestantische als auch die katholische, bis weit ins siebzehnte Jahrhundert hinein.
Durch die Untersuchung dieser Trends in der Hagiographie des fünfzehnten Jahrhunderts, die Identifizierung der Faktoren, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben, und die Verfolgung ihres Einflusses auf spätere Perioden stellt "Fifteenth-Century Lives" einen wichtigen Beitrag zur Revision der Literatur des fünfzehnten Jahrhunderts dar. Das Buch ist für Studenten und Wissenschaftler der spätmittelalterlichen englischen Literatur und der spätmittelalterlichen Religion interessant.