
Living in Tin: The Bungalow, Alice Springs, 1914-1929
Der Bungalow entstand 1914 als Blechschuppen in dem kleinen kolonialen Außenposten von Alice Springs. Er wurde zunächst für die arabischstämmige Topsy Smith und ihre sieben Kinder gebaut, nachdem ihr walisischstämmiger Vater, Bill Smith, gestorben war.
In den folgenden Jahren kamen viele weitere Kinder mit Aborigine-Müttern und (größtenteils abwesenden) weißen Vätern in den Bungalow, bis 1929, als er aus der Stadt verlegt wurde, etwa sechzig Kinder dort lebten und aufwuchsen. Sie wurden hauptsächlich von Topsy Smith und der ersten Lehrerin der Stadt, Ida Standley, betreut. Die andere zentrale erwachsene Figur in dieser Geschichte ist Sergeant Stott, der die Einrichtung und den Betrieb des Heims beaufsichtigte.
Anhand von Archivdokumenten, mündlichen Überlieferungen und Interviews mit lebenden Nachfahren lässt diese Geschichte Frauen, Kinder und Menschen der First Nations zu Wort kommen. Die recherchierte Geschichte ist durchsetzt mit Passagen aus kreativen Sachbüchern, die ein greifbares Gefühl für Zeit und Ort vermitteln und die Geschichte zum Leben erwecken.
Auch die Komplexität und die Nuancen der Beziehungen zwischen indigenen und nicht-indigenen Australiern werden erforscht - Beziehungen, die in der australischen Geschichtsschreibung lange Zeit heruntergespielt wurden. Dieses Werk präsentiert nicht nur die faszinierende und zentrale Geschichte des Bungalows in Alice Springs von 1914 bis 1929, sondern bietet auch ein Modell für neue Wege des kreativen, postkolonialen Erzählens über Australien, seine Geschichte und seine Gegenwart und die untrennbaren Verbindungen zwischen beiden.