Bewertung:

Das Buch von Dr. Victoria W. Wolcott, „Living in the Future: Utopianism and the Long Civil Rights Movement“ untersucht den Einfluss verschiedener utopischer Gemeinschaften auf die Bürgerrechtsbewegung. Es argumentiert für die Bedeutung sozialistisch orientierter Aktivisten, die unmittelbare Veränderungen forderten, Interrassismus praktizierten und eine aggressivere Form der gewaltfreien direkten Aktion einsetzten als die traditionellen pazifistischen Ansätze. Das Buch stellt eine Verbindung zwischen weniger bekannten Akteuren der Bürgerrechtsbewegung her und unterstreicht den anhaltenden Einfluss dieser Ideen auf zeitgenössische soziale Bewegungen und Fiktion.
Vorteile:Das Buch bietet eine neue Perspektive auf die Bürgerrechtsbewegung und hebt die Beiträge sozialistisch orientierter utopischer Aktivisten und ihre einzigartigen Methoden hervor. Es stellt eine Verbindung zwischen verschiedenen historischen Bewegungen und Figuren her und bereichert das Verständnis für die Verflechtung von Arbeiter-, Bürgerrechts- und Friedensbewegung. Dr. Wolcotts Argumente für die Bedeutung kooperativer Bemühungen und rassenübergreifenden Aktivismus liefern wertvolle Erkenntnisse für Historiker und Studien zu sozialen Bewegungen.
Nachteile:Einige Leser könnten die Konzentration auf weniger bekannte Gruppen und Konzepte als zu komplex oder als Herausforderung empfinden, um sie mit den Mainstream-Erzählungen der Bürgerrechtsbewegung in Verbindung zu bringen. Der akademische Ton und die umfangreichen historischen Verweise könnten für allgemeine Leser, die eine einfachere Darstellung der Bürgerrechtsgeschichte suchen, entmutigend sein.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Living in the Future: Utopianism and the Long Civil Rights Movement
Living in the Future zeigt den unerforschten Einfluss des utopischen Denkens auf die wichtigsten Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegung.
Utopisches Denken wird oft als unrealistisch, übermäßig idealisiert und schlichtweg unpraktisch abgetan - kurzum, als völlig losgelöst von den dringenden Bedingungen des täglichen Lebens. Dies gilt vielleicht besonders dann, wenn das fragliche utopische Ideal darin besteht, die bittere Geschichte der Rassenungerechtigkeit in den Vereinigten Staaten zu reformieren und zu beheben. Doch wie Victoria W. Wolcott provokativ darlegt, ist der Utopismus in Wirklichkeit die Grundlage einer reichen und visionären Weltanschauung, die insbesondere die großen Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegung in einer Weise inspiriert hat, die noch nicht vollständig verstanden oder gewürdigt worden ist.
Wolcott macht deutlich, dass der Idealismus und der Pragmatismus der Bürgerrechtsbewegung auf nichts Geringerem als einer zutiefst utopischen Sehnsucht beruhten. Die Schlüsselfiguren dieser Zeit, von Martin Luther King Jr. und Pauli Murray bis zu Pater Divine und Howard Thurman, teilten alle den Glauben an einen radikalen Pazifismus, der sowohl spezifisch utopisch als auch zutiefst engagiert war, um die gegenwärtigen Bedingungen der bestehenden Welt zu verändern. Living in the Future lässt die verschiedenen Strömungen des Bürgerrechtsaktivismus in der Mitte des 20. Jahrhunderts in einem utopischen Licht erscheinen und offenbart die Macht des Träumens auf eine tiefgreifende und konkrete Weise, die in anderen Zeiten, die wie heute verzweifelt nach Veränderungen suchen, nachgeahmt werden kann.