Bewertung:

Das Buch „Life and Death on the Mormon Frontier“ (Leben und Tod an der Mormonengrenze) ist ein fesselnder und gut recherchierter Bericht über die brutalen Morde an Frank LeSueur und Gus Gibbons durch Butch Cassidy's Wild Bunch vor dem Hintergrund des Arizonas des frühen 20. Jahrhunderts in Arizona angesiedelt ist. Die Erzählung verbindet persönliche Geschichten, historische Zusammenhänge und Einblicke in das Leben der Opfer und der Gesetzlosen und ist damit eine fesselnde Lektüre für alle, die sich für die amerikanische Geschichte interessieren.
Vorteile:Ausführlich recherchiert und detailreich, fesselnder Erzählstil, Einbeziehung von persönlichen und familiären Geschichten, gut organisierte Ereignisse, lebendige Darstellung des Lebens im frühen Arizona und Korrektur von Missverständnissen über Gesetzlose. Die persönliche Verbindung der Autorin zur Geschichte verleiht ihr Tiefe und Sensibilität.
Nachteile:Es gibt einige sachliche Ungenauigkeiten, die von den Lesern bemerkt wurden, wie z. B. falsche geografische Details und eine vermeintliche Voreingenommenheit gegenüber Butch Cassidy. Der Autor konzentriert sich stark auf Cassidys Hintergrund, was einige Leser im Vergleich zu den Geschichten der Opfer weniger interessant fanden.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Life and Death on the Mormon Frontier: The Murders of Frank LeSueur and Gus Gibbons by the Wild Bunch
Dieser gründlich recherchierte und anschauliche Bericht schildert den mörderischen Amoklauf einer der berüchtigtsten Banden des Westens und die Folgen für eine kleine Mormonengemeinde in den White Mountains von Arizona.
Am 27. März 1900 schlossen sich Frank LeSueur und Gus Gibbons dem Aufgebot des Sheriffs an, um fünf mutmaßliche Gesetzlose zu verfolgen und zu verhaften. Am nächsten Tag wurden LeSueur und Gibbons, die von den anderen Mitgliedern des Suchtrupps getrennt worden waren, brutal ermordet aufgefunden. Die Gesetzlosen gehörten zur Bande von Butch Cassidy's Wild Bunch. Frank LeSueur war der Großonkel des Autors des Buches, Stephen C. LeSueur.
Wenn Historiker über die Wild Bunch schreiben, spielen sie die waghalsigen Raubzüge und gewalttätigen Auseinandersetzungen der Banditen hoch. Ihre Opfer dienen vor allem als Statisten in den Geschichten der Bande, als Nebenfiguren und vergessene Namen, deren Leben wenig Aufmerksamkeit verdient. Anhand von Tagebüchern, Erinnerungen, Zeitungsartikeln und anderem Quellenmaterial untersucht LeSueur diese Episode aus der Sicht der Opfer. In der Populärkultur werden Gesetzlose oft als missverstandene und sogar ehrenhafte Männer dargestellt - wie Robin Hood -, aber wie diese Geschichte deutlich macht, waren sie eiskalte Killer, die den Hinterhalt der direkten Konfrontation vorzogen. Sie hatten keine Skrupel, Menschen in den Rücken zu schießen.
Die Familien LeSueur und Gibbons, die sich in St. Johns, Arizona, niederließen, gehörten zu einer Vorhut der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, im Volksmund auch Mormonen genannt. Sie hatten mit feindseligen Nachbarn, einer unbarmherzigen Umwelt und Banden von Gesetzlosen zu kämpfen, die die Weite der Berge nutzten, um sich zu verstecken und der Justiz zu entgehen. Entbehrungen und Tod waren den Siedlern von St. Johns nicht fremd, aber die Morde an den LeSueur-Gibbons erschütterten die gesamte Gemeinschaft, denn die Tat war so bösartig und unnötig, und die jungen Männer waren so vielversprechend.
Durch die Fokussierung des Objektivs des Historikers auf diesen Vorfall und seine Folgen bietet diese spannende Westerngeschichte neue Einblicke in die Wild Bunch Gang und wirft gleichzeitig ein neues Licht auf die Erfahrung der Mormonenkolonisierung in einer packenden Geschichte über Leben und Tod an der Grenze von Arizona.