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Dyslexia: Developing the Debate
Legasthenie wird oft als eine klar umrissene Erkrankung dargestellt, die anhand geeigneter kognitiver Tests mit entsprechenden Interventionsformen diagnostiziert werden kann.
Dieser leicht verständliche Text geht jedoch den Fragen nach, die sich hinter dieser Behauptung verbergen, indem er führende Persönlichkeiten auf diesem Gebiet zusammenbringt, um über Legasthenie zu diskutieren. Julian Elliott zeigt, dass das Verständnis und die Verwendung des Begriffs „Legasthenie“ sehr unterschiedlich sind und es kaum einen Konsens oder eine Übereinkunft gibt, und er stützt sich bei seiner Kritik auf Forschungsarbeiten in verschiedenen Disziplinen, um die Irrationalität dieser Argumente aufzuzeigen.
Roderick I. Nicolson zeigt auf, dass die derzeitigen Ansätze zum Verständnis, zur Erkennung und zur Förderung von Legasthenie katastrophale Mängel aufweisen, da sie die entwicklungsbedingte Natur der Legasthenie nicht berücksichtigen. Er entwickelt zwei Themen: erstens, dass die Ursache der Legasthenie in einer „verzögerten neuronalen Bindung“ für Fähigkeiten und neuronale Schaltkreise liegt, und zweitens, dass die Ursache der Leseschwäche in der Einführung von formalem Unterricht liegt, bevor die neuronalen Schaltkreise des legasthenen Kindes für die Exekutivfunktion ausreichend entwickelt sind.
Er argumentiert, dass ein wirksamerer und kosteneffektiverer Ansatz zur Identifizierung und Unterstützung die „Beurteilung auf Legasthenie“ und nicht die „Beurteilung von Legasthenie“ beinhaltet. Elliott und Nicolson gehen auf die Argumente des jeweils anderen ein, bevor Andrew Davis untersucht, inwieweit die zentralen Behauptungen von Elliott und Nicolson einer eingehenden konzeptionellen Untersuchung standhalten können, und erforscht die inhärenten Grenzen der wissenschaftlichen Forschung zu diesem Thema angesichts der betreffenden Wert- und Konzeptfragen.