
Passion and Restraint: Poles and Poland in Western Diplomacy, 1914-1921
Ein Großteil der heutigen internationalen Ordnung lässt sich auf die Regierungsversuche zurückführen, die in Mitteleuropa unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg stattfanden. Und obwohl die westlichen Regierungen die Gründung Polens nicht im Alleingang herbeiführten oder alle seine späteren Grenzen festlegten, hinterließen ihre Versuche, dies zu tun, viele anhaltende Ressentiments und machten die Jahre unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg zu einer entscheidenden Periode der polnischen und internationalen Geschichte.
Passion and Restraint untersucht, wie britische, französische und amerikanische Außenpolitiker in dieser Zeit mit Polen und der Idee eines unabhängigen Polens umgingen. Zu Beginn des Krieges 1914 wussten westliche Politiker nur wenig über Polen, doch bei Kriegsende zogen sie die Grenzen des neuen Landes, leisteten humanitäre Hilfe und setzten den Schutz von Minderheiten durch. Einstellungen zum Nationalcharakter und zur emotionalen Zurückhaltung waren zentrale, miteinander verflochtene Themen in der britischen, französischen und amerikanischen Diplomatie während dieser Zeit der polnischen Wiedergeburt, und die Meinungen der politischen Entscheidungsträger zu diesem Nationalcharakter entwickelten sich auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen, politischer Bedingungen und des vorherrschenden Verständnisses des polnischen Volkes im frühen zwanzigsten Jahrhundert.
Inmitten dieser wechselnden Einstellungen war die Betonung der Notwendigkeit polnischer emotionaler Zurückhaltung ein ständiges Thema. Passion and Restraint zeigt, wie Emotionen und Stereotypen in diplomatische Entscheidungen einflossen, und lenkt die Aufmerksamkeit auf diese oft übersehenen historischen Faktoren, indem es eine neue Sichtweise für das Studium der polnischen, europäischen und internationalen Geschichte entwickelt.