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Quiet Flows the Una
Quiet Flows the Una ist die Geschichte eines Mannes, der versucht, das durch den Krieg in Bosnien und Herzegowina zwischen 1992 und 1995 verursachte persönliche Trauma zu überwinden.
Wie in Trance führt die Hauptfigur des Romans den Leser durch drei Zeitabschnitte: die Kindheit des Helden vor dem Krieg, die Schlachtlinien während des Krieges und sein Versuch, ein normales Leben in einer Gesellschaft nach dem Konflikt zu führen. In poetischer, meditativer Prosa versucht Sehic, das Leben eines Mannes zu rekonstruieren, der von Natur aus bipolar ist: Er ist sowohl Veteran als auch Dichter.
Manchmal gelingt es ihm, die Scherben seines Lebens aufzusammeln, aber manchmal entgleitet es ihm auch. Mit Hilfe seiner Erinnerungen nutzt er seinen Verstand und seine Kraft, um einen Ausweg aus dem Labyrinth zu finden, in dem er gefangen ist, und fungiert gleichzeitig als Archivar und Chronist der Vergangenheit - Rollen, die ihm die Möglichkeit geben, alles wieder aufzubauen. Parallel zu dieser Geschichte nehmen die Passagen des Buches über die Stadt am Fluss Una mythische und traumhafte Dimensionen an.
Hier weitet sich der Roman zu einer poetischen Beschreibung der Natur, der Jahreszeiten, der Flora und Fauna sowie von Kindheitserinnerungen, die noch nicht von all dem getrübt sind, was nach 1992 geschehen wird. Das Buch ist den Menschen gewidmet, die angesichts von Tod und Massenvernichtung an die Kraft und Schönheit des Lebens glauben.