Bewertung:

Die Biografie von Robert Lenkiewicz bietet ein unkonventionelles und unterhaltsames Porträt des Künstlers, das seine Kontroversen, philosophischen Interessen und Beiträge zur Gesellschaft beleuchtet. Sie verbindet gut recherchierte persönliche Geschichten aus seinem Umfeld mit Einblicken in seine künstlerische Philosophie und ist damit sowohl eine fesselnde Lektüre als auch ein wichtiger Beitrag zum Verständnis seines Werks.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und intelligente Erzählungen
⬤ gründliche Recherchen, darunter Interviews und private Tagebücher
⬤ bieten neue Einblicke in Lenkiewiczs Philosophie und kreatives Schaffen
⬤ fesselnde Geschichten von Freunden und Familie
⬤ beleuchten die sozialen Beiträge und das unkonventionelle Leben des Künstlers.
Das Buch ist langatmig und enthält viele biografische Details, die für manche Leser Lenkiewiczs Philosophie und Kunst überschatten könnten; eine bemerkenswerte fehlende Stimme ist die von Gillian Pearce, die eine unvollständige Perspektive hinterlässt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Lenkiewicz - The Life - 'All Are Welcome, Volume I (1941-1979)
Robert Lenkiewicz suchte die totale Verschmelzung von Leben und Kunst. Entschlossen, jeden Tag zu einem „Lebensexperiment“ zu machen, wurde er berüchtigt für sein komplexes Liebesleben, die Vortäuschung seines eigenen Todes und die Einbalsamierung des Leichnams seines regelmäßigen Modells, des Landstreichers „Diogenes“ (Edwin Mackenzie). In einer Reihe immenser Projekte, die sich über vierzig Jahre erstreckten, verband Lenkiewicz bildende Kunst, Philosophie und sozialen Aktivismus, um das Leben derjenigen zu beleuchten, die er als „die unsichtbaren Menschen der Gesellschaft“ bezeichnete.
Geboren im kriegsgebeutelten London als Sohn jüdischer Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland, zog Lenkiewicz 1969 nach Plymouth, wo er ein offenes Atelier unterhielt, in dem alle willkommen waren. Sein riesiges Barbican-Wandbild wurde bald zu einem der bekanntesten und beliebtesten Wahrzeichen der Stadt. Vom Kunstbetrieb weitgehend ignoriert, schuf er sich sein eigenes Publikum aus einfachen Menschen, die normalerweise nie einen Fuß in eine Kunstgalerie oder ein Museum setzen würden. Dennoch setzte er sich in seinen Werken mit den ernstesten Themen auseinander: Landstreicherei, geistige Behinderung, Alter, Selbstmord, Sucht, Liebe und Tod - oft mit ironischem, schelmischem Humor.
Dieser erste Band der zweiteiligen Biografie von Mark D. Price destilliert den Inhalt von Lenkiewiczs privaten Notizbüchern, Tagebüchern und Korrespondenz und enthält über hundert Interviews mit Partnern, Modellen, engsten Weggefährten, Familie, Freunden und Kindern. Das Buch erzählt die ganze Geschichte von Lenkiewiczs umstrittenem Leben und seiner Philosophie sowie von seinen Gemälden und Projekten, die zum Nachdenken anregen.