Bewertung:

Das Buch erforscht Leonard Cohens Verbindungen zu religiösen Texten und seine spirituellen Einflüsse und bietet einen tiefen Einblick in sein Werk und Leben. Die Rezensenten schätzten die gründliche Recherche und die Einblicke in Cohens künstlerisches Schaffen, obwohl einige faktische Ungenauigkeiten und einen Fokus auf religiöse Aspekte anmerkten, die nicht alle Leser ansprechen dürften.
Vorteile:Gut recherchiert, bietet es tiefe Einblicke in Leonard Cohens Spiritualität und verbindet sein Werk mit biblischen Themen. Viele Leser erfuhren Neues über seine Lieder und fanden das Buch bereichernd. Der Schreibstil ist einnehmend und informativ.
Nachteile:Es gibt bemerkenswerte sachliche Ungenauigkeiten, wie z. B. falsche Darstellungen von Cohens Beziehungen und Songhintergründen, die einige Leser dazu veranlassten, die allgemeine Zuverlässigkeit des Inhalts in Frage zu stellen. Einige Rezensenten fanden die Konzentration auf religiöse Themen angesichts ihres eigenen Desinteresses an Religion übertrieben.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Leonard Cohen: The Mystical Roots of Genius
Ein fesselnder und unorthodoxer Einblick in das Leben von Leonard Cohen und in die Art und Weise, wie seine Erfahrungen mit Religion und Spiritualität einen der größten Musiker unserer Zeit hervorgebracht haben.
Leonard Cohens Musik ist gespickt mit Anspielungen auf die jüdische und christliche Tradition, aber auch auf Kabbala und Zen. In seinem Klassiker "Hallelujah" von 1994 beginnt er mit den Worten "Now I've heard there was a secret chord, That David played, and it pleased the Lord... the baffled king composing Hallelujah". Im weiteren Verlauf des Liedes nimmt uns Cohen mit auf eine Reise durch das Alte Testament, er singt von Samson, der sich von Delilah die Haare schneiden lässt, von Moses, der nach Gottes Namen fragt, und wir treffen sogar den Gotteslästerer aus dem Buch Levitikus.
In diesem Buch geht es um das Ethos, die Ursprünge und die Traditionen in Cohens Liedtexten. Sein Großvater war ein Rabbi. Er wuchs in einer strenggläubigen jüdischen Familie auf, einer Familie mit Problemen. Sein Vater starb, als er neun Jahre alt war, seine Mutter litt an Depressionen und er selbst durchlebte lange dunkle Zeiten. Sein irisch-katholisches Kindermädchen nahm ihn mit in die Kirche. Er war mit den christlichen Traditionen ebenso vertraut wie mit den jüdischen. In seinen frühen Werken schien er sich tatsächlich mehr mit dem Christentum als mit dem Judentum zu beschäftigen. Eines der bemerkenswertesten Merkmale seines Werks ist jedoch, wie er mit Leichtigkeit vom Judentum zum Christentum wechselt. Konfessionelle Schranken interessieren ihn nicht, sie behindern lediglich den Zugang zu dem tiefen Brunnen spiritueller Überlieferungen, aus dem er schöpft. Auch die Kabbala taucht in seiner Bildsprache auf. Er interessierte sich zunehmend für Zen. Im Jahr 1990 zog er als ständiger Bewohner in ein Zen-Kloster ein und wurde offenbar buddhistischer Mönch. Er starb im Jahr 2016.
Hier ist also ein Buch, das tief in die Seele und Phantasie eines der größten Sänger und Texter unserer Zeit blickt. Hier ist die Landschaft seiner Seele. Dies ist keine Biografie, sondern eine biografische Erzählung in die Behandlung der einzelnen Songs oder Themen, so dass am Ende der Leser in der Tat ein gutes Verständnis der Lebensgeschichte Cohens haben.