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Defining Latvia: Recent Explorations in History, Culture, and Politics
In etwas mehr als einem Jahrhundert hat sich Lettland von einer imperialen Peripherie zu einem Nationalstaat, dann zu einer Sowjetrepublik und schließlich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu einer unabhängigen Republik entwickelt. Defining Latvia vereint die neuesten Forschungsergebnisse zu den vielfältigen sozialen, politischen und kulturellen Kontexten Lettlands während dieser turbulenten Zeit. Die zehn Kapitel wurden von führenden Politikwissenschaftlern, Historikern und Regionalwissenschaftlern aus ganz Europa und Nordamerika verfasst.
Der Band geht über einen ausschließlich politischen Kontext hinaus und bezieht eine Vielzahl sozialer und kultureller Perspektiven ein, die von den Erfahrungen lettischer Kartenmacher im Russischen Reich über die Beteiligung von Letten an der Wehrmacht und der Roten Armee während des Zweiten Weltkriegs bis hin zum lettischen Nationalkommunismus und der Entwicklung extremistischer Politik nach dem Beitritt Lettlands zur Europäischen Union reichen. Weitere Kapitel befassen sich mit Entwicklungstendenzen in den Bereichen Geschichte und Politikwissenschaft, darunter die Geschichte des Antisemitismus, der Erinnerung, der Sprachpolitik, der Fotografie und des politischen Extremismus.
Ausgehend von der zeitlichen Spanne des Buches vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart verstehen die Autoren und Herausgeber von Defining Latvia die Konstruktion der lettischen Identität als einen kontinuierlichen und vernetzten Prozess über bedeutende politische und ideologische Brüche hinweg.