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Last Loosening: A Handbook for the Con Artist & Those Aspiring to Become One
Der Mitbegründer des Dadaismus und sein Enfant terrible Walter Serner, dessen Auftreten als "Tanz auf dem Vulkanrand" bezeichnet wurde, war ein brillanter Beobachter der Gesellschaft. Sein Buch Last Loosening: A Dada Manifesto wurde 1918 verfasst und 1920 veröffentlicht.
Es wurde später leicht überarbeitet, als er sich von Dada angewidert fühlte, und bildet den ersten Teil dieses Bandes, seine philosophische Grundlage. Es stellt einen spielerischen "Moralkodex" dar, der die Illusionen und Stereotypen untergräbt, die den Ansichten der Gesellschaft über Moral und Anstand zugrunde liegen, und die Widersprüche zwischen Schein und Wirklichkeit angreift. Der zweite Teil des Bandes, "The Handbook of Practices", wurde 1927 in Genf verfasst und bietet in gnomischer Prosa einen praktischen Leitfaden für den modernen Amoralisten, den Betrüger.
Mit einer zynischen Vision hat Serner eine Liste von Regeln aufgestellt, die uns in einer Welt wappnen sollen, in der Langeweile vorherrscht und nichts als Eigennutz eine Motivation ist, eine schamlose, bigotte Welt, die sich in einer Orgie des Narzissmus suhlt, in der es heißt, entweder zu täuschen oder getäuscht zu werden. Seine Selbstgefälligkeit und Gleichgültigkeit, sein "jesuitischer Snobismus", wie ein Kritiker es nannte, verliehen seinem Werk eine Sprengkraft, die von seinen Zeitgenossen nicht übertroffen wurde.