Bewertung:

Das Buch „Dear Ann“ von Bobbie Ann Mason ruft bei den Lesern die unterschiedlichsten Reaktionen hervor. Während einige die nostalgische Erkundung der 1960er Jahre und die ergreifende Liebesgeschichte zu schätzen wissen, kritisieren andere die Entwicklung der Charaktere, das Tempo und die Darstellung, die sie als verwirrend und inhaltslos empfinden.
Vorteile:Die Leserinnen und Leser lobten die einnehmende Nostalgie des Schauplatzes der 1960er Jahre, den schönen Schreibstil und die emotionale Tiefe der Liebesgeschichte zwischen Ann und Jimmy. Einige schätzten Masons Auseinandersetzung mit den kulturellen und politischen Themen dieser Zeit, insbesondere durch Anns Charakter. Viele fanden, dass die zweite Hälfte des Buches ihr Durchhaltevermögen nach einem langsamen Anfang belohnt hat.
Nachteile:Mehrere Rezensenten empfanden die Verwendung von Briefen und die Rahmenhandlung als etwas gekünstelt und künstlich. Die erste Hälfte des Buches wurde als langsam und oberflächlich empfunden, was zu Frustration führte. Außerdem wurde kritisiert, dass es an Charakterentwicklung, Gefühlstiefe und Klarheit über Anns Ausbildung mangelt, was die Leser verwirrt und unbefriedigt zurücklässt.
(basierend auf 27 Leserbewertungen)
Dear Ann
Von der gefeierten Autorin der Klassiker „Shiloh und andere Geschichten“ und „Auf dem Lande“ kommt ein wunderschön gestalteter und zutiefst bewegender Roman, der eine Frau begleitet, die auf ihr Leben und ihre erste Liebe zurückblickt.
Ann Workman ist klug, aber naiv, eine Außenseiterin, die in den umwälzenden Jahren der späten 1960er Jahre aus dem ländlichen Kentucky an die Graduiertenschule reist. Ann strebt zwar nach höherer Bildung, aber sie will das, wonach sich alle Mädchen sehnen - einen Freund. Aber nicht irgendeinen Jungen. Sie will das „Echte“, jemanden lieben, der sie ebenso liebt.
Dann taucht Jimmy wie von Zauberhand auf. Obwohl er aus einer ganz anderen Gegend kommt, nämlich aus der gehobenen Mittelschicht der Vorstadt von Chicago, ist auch er ein Außenseiter, ein Rebell, der seine Erziehung ablehnt und alles in Frage stellt. Ann und Jimmy verbindet die Musik, die Literatur und ihre eigene Verschrobenheit, und sie stürzen sich kopfüber in eine Beziehung, die perfekt zu sein scheint. Doch angesichts des drohenden Vietnamkriegs und der Unruhen im Land ist ihre Zukunft ungewiss.
Viele Jahre später erinnert sich Ann an diese Zeit der Unschuld - und an ihre eigene Besessenheit von Jimmy - als sie vor einer weiteren Lebenskrise steht. Auf der Suche nach einem Ausweg aus ihren Problemen versucht sie sich vorzustellen, wo sie wäre, wenn sie sich vor all den Jahren anders entschieden hätte. Was wäre, wenn sie auf Drängen ihres Mentors auf die Stanford University gegangen wäre, statt auf eine kleine Schule an der Ostküste? Wäre sie in den Sommer der Liebe und die darauf folgenden dunklen Zeiten geraten? Oder hätte ihr eigener gesunder Menschenverstand sie vor einer Katastrophe bewahrt?
Dear Ann“ ist die erschütternde Geschichte des Lebens einer Frau und der Entscheidungen, die sie getroffen hat, wunderschön geschrieben und gekonnt erzählt. Bobbie Ann Mason fängt gleichzeitig die Aufregung der Jugend und die Nostalgie des Alters ein und zeigt, wie das Nachdenken über den nicht eingeschlagenen Weg - das Zusammenspiel von Erinnerung und Fantasie - unsere Gegenwart erhellen und vielleicht überholen kann.