Bewertung:

Das Buch erforscht die moderne Sexualität durch eine psychoanalytische Brille und verbindet traditionelle Freudsche und Lacansche Theorien mit originellen Einsichten. Es erörtert die Komplexität von Begehren und Trieb und hinterfragt kulturelle und wissenschaftliche Ansätze zu sexueller Lust und Beziehungsdynamik.
Vorteile:Interessante Ideen, gut geschriebene und zugängliche Erklärungen, aufschlussreiche Erkundung der modernen Sexualität und eine zum Nachdenken anregende Perspektive auf die Natur des Begehrens.
Nachteile:Akademisch schwach, stützt sich bei einigen Argumenten auf Stereotypen und ist keine strenge akademische Arbeit, obwohl sie versucht, eine zu sein.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Love in a Time of Loneliness
Der erste Aufsatz, Das unmögliche Paar, ist eine ebenso humorvolle wie messerscharfe Analyse der heutigen Beziehung zwischen Mann und Frau.
Im zweiten Essay, Fliehende Väter, zeigt der Autor, dass der Freud'sche Ödipuskomplex heute verschwunden ist und damit die klassischen Geschlechterrollen zerbrochen sind. Die postmoderne Moral ist im Vergleich zur früheren Moral seltsam, weil sie eine Verpflichtung zum Genuss vermittelt.
Noch seltsamer wird es, wenn der erwartete Genuss ausbleibt und wir stattdessen mit Langeweile, Angst und Wut konfrontiert werden. Der Autor sieht den Gegensatz zwischen Eros und Thanatos als Gegensatz zwischen zwei Formen der sexuellen Lust. Die Tatsache, dass dieser Gegensatz in der heterosexuellen Liebe immer präsent ist, zeigt, dass die Geschlechterdifferenzierung über zeitliche kulturelle Formen hinausgeht.
Zugänglich geschrieben und provokativ argumentiert, ist Love in a Time of Loneliness eine Polemik, deren Ungezwungenheit ihre ernste Absicht verrät. In diesen drei faszinierenden Essays verlässt der Autor die gewöhnlichen Pfade des Denkens und macht sich auf die Suche nach dem, was uns in Sex und Liebe antreibt.