
Love and authority in the work of Paula Rego: Narrating the family romance
Rosengarten untersucht die narrativen Operationen in Regos Werk, indem sie sowohl die psychoanalytische Theorie als auch die Sozialgeschichte heranzieht. Als Fallstudien konfrontiert sie drei komplexe Figurenbilder aus verschiedenen Momenten von Regos Schaffen: The Policeman's Daughter (1987), The Interrogator's Garden (2000) und The First Mass in Brazil (1993).
Die drei Gemäldebeispiele sind inhaltlich mit dem politischen Kontext des Estado Novo verbunden, dem faschistisch geprägten Regime, das Regos Kindheit dominierte. Indem er Verbindungen zwischen den Sphären des Politischen und des Persönlichen aufzeigt, beleuchtet Rosengarten die komplexe Verflechtung von staatlicher Macht und elterlicher Autorität in Regos Werk und konzentriert sich auf die „Arbeit der Sozialisierung und des Widerstands“, die Regos Werk in Bezug auf das Freudsche Modell der Familienromanze aufweist.
Rosengarten enthüllt den politischen Kontext Portugals unter Salazar und das Wirken der kolonialen Fantasie, der katholischen Ideologie und der Geschlechterkonstruktion. Indem sie die unverzichtbare Verbindung zwischen Liebe und Autorität aufzeigt, bietet diese Studie eine Lesart von Regos Werk, die das ödipale Modell, das die patriarchalische Familie strukturiert, eher hinterfragt als untergräbt.