Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen zur Lacanschen Theorie, die sich durch ihren strengen und informativen Charakter auszeichnet und sowohl Neulinge als auch mit Lacan Vertraute anspricht. Während es für seine Einsichten, wie z.B. die Unterscheidung zwischen Begehren und Trieb, gelobt wird, finden einige Kritiker es prätentiös und übermäßig reduktiv, vor allem in seinem historischen Anspruch und psychoanalytischen Ansatz.
Vorteile:⬤ Rigoros und informativ; stark und doch komplex.
⬤ Ausgezeichnete Einführung in die Lacansche Theorie.
⬤ Fesselnd und unterhaltsam sowohl für Neueinsteiger als auch für Lacan-Kenner.
⬤ Einzigartiger Stil, der sich von anderen Autoren wie Zizek unterscheidet.
⬤ Klare Differenzierung von wichtigen Begriffen wie Begehren und Trieb.
⬤ Einige Leser finden es prätentiös und symptomatisch reduzierend.
⬤ Gibt Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit der historischen Behauptungen des Autors.
⬤ Kann diejenigen frustrieren, die weniger psychoanalytische oder einfachere Ansätze suchen.
⬤ Nicht geeignet für diejenigen, die kein grundlegendes Verständnis von Lacan haben.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Read My Desire - Lacan Against the Historicists
In Read My Desire inszeniert Joan Copjec eine Konfrontation zwischen den Theorien von Jacques Lacan und denen von Michel Foucault, Protagonisten zweier mächtiger moderner Disziplinen - der Psychoanalyse und des Historismus.
Normalerweise kreuzen sich die Wege dieser Denkweisen nur so lange, bis die Historiker der Psychoanalyse Gleichgültigkeit gegenüber der Geschichte vorwerfen, doch hier geht die Psychoanalyse über Lacan in die Offensive. Copjec weigert sich, die Geschichte an die Historiker abzutreten, und plädiert für die Überlegenheit von Lacans Erklärung historischer Prozesse und generativer Prinzipien.
Ihr Ziel ist es, eine neue Art von Kulturkritik anzuregen, eine, die „im Begehren lesen kann“ und in der Lage ist, das Ungesagte in den vielfältigen Operationen der Kultur zu interpretieren.