Bewertung:

Yves Engler setzt sich in seinem Buch kritisch mit der kanadischen Außenpolitik auseinander, wobei er sich auf die Rolle Kanadas als imperiale Macht und seine Verwicklung in verschiedene Konflikte konzentriert. Während das Buch für seine detaillierten Recherchen und seine klaren Thesen gelobt wird, muss es sich der Kritik stellen, weil es bestimmte historische Narrative unterstützt.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und klar geschrieben
⬤ bietet eine umfassende Kritik der kanadischen Außenpolitik aus einer linken Perspektive
⬤ thematisiert die Mitschuld der kanadischen Regierung an US-geführten Kriegen und Imperialismus
⬤ bietet einen konstruktiven Aktionsplan zur Verbesserung der kanadischen Außenpolitik.
⬤ Die Argumentation des Buches wird durch die Behauptung des Autors untergraben, dass Kanadas Teilnahme am Zweiten Weltkrieg gerechtfertigt war
⬤ einige Kritiker sind der Meinung, dass das Buch die allgemeine Darstellung des kanadischen Wohlwollens in auswärtigen Angelegenheiten nicht ausreichend in Frage stellt
⬤ der historische Ansatz könnte einige Leser, die mit den grundlegenden Prämissen nicht einverstanden sind, befremden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Left, Right: Marching to the Beat of Imperial Canada
Die Linke sollte eigentlich gegen den Kolonialismus und zumindest skeptisch gegenüber dem Nationalismus sein.
Left, Right zeigt jedoch, dass dies in Kanada schon seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall ist. Yves Engler liefert belastende Details über die lange, überraschende Geschichte der Unterstützung der Neuen Demokratischen Partei und der Gewerkschaften für politische Maßnahmen und internationale Interventionen wie den Putsch in Haiti, die Ermordung von Patrice Lumumba, die Invasion in der Schweinebucht, den Koreakrieg und vieles mehr.
Er zeigt, dass auch die Rhetorik der Mainstream-Linken dazu tendiert, der vorherrschenden kriegstreiberischen Ideologie wichtige Punkte zuzugestehen, wobei prominente Kommentatoren wie Linda McQuaig und Stephen Lewis die Terminologie rechter Politiker und Denker wiederholen. Left, Right ist jedoch mehr als eine bloße Problemdiagnose, denn es zeigt Wege auf, wie wir uns für eine ökologisch sinnvolle, friedensfördernde und nicht ausbeuterische Außenpolitik einsetzen können.