Lise Sarfati: Oh Mann

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Lise Sarfati: Oh Mann (Lise Sarfati)

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Originaltitel:

Lise Sarfati: Oh Man

Inhalt des Buches:

Oh Man ist eine Serie von siebzehn großformatigen Fotografien, fünfzehn in Farbe und zwei in Schwarz-Weiß, die zwischen 2012 und 2013 in Los Angeles entstanden sind. Wie Lise Sarfatis frühere Serien The New Life (2003), She (2009) und On Hollywood (2010) ist auch Oh Man in der Stadtlandschaft angesiedelt. In diesem neuen Werk lehnt Sarfati das romantische Pittoreske ab. Sie verfolgt weiterhin ein Werk, das eine gewisse innere Komplexität aufweist und sich weder auf eine singuläre oder globale Perspektive beschränken noch als Objekt wahrnehmen lässt.

Sarfati zitiert Baudelaire zu dieser Serie: „In bestimmten, fast übernatürlichen Zuständen der Seele offenbart sich die Tiefe des Lebens ganz und gar in dem Schauspiel, das man vor Augen hat, wie gewöhnlich es auch sein mag. Es wird zu seinem Symbol.“ Sie investiert die Stadt auf eine persönliche und metaphorische Weise. Sie überdenkt, was bereits existiert. Das leere Herz von Los Angeles wird von einer ursprünglichen, unbändigen Vitalität erfüllt, die aus der Wurzellosigkeit der Menschen und der radikalen Gleichgültigkeit ihrer Körper entsteht. Sie schafft ein Bild, das immer in einem Diskurs mit dem Betrachter steht, ein Bild, in das wir uns hineinversetzen können und in dem wir uns frei fühlen. Die gesamte Serie ist in ein Sonnenlicht getaucht. Diese leuchtende Sichtweise wirkt wie eine Beleuchtung des Bildes, als würde sie unsere Sicht erhellen. Sarfati hat die Wahl dieses intensiven Sonnenlichts sehr genau getroffen: „Ich habe mit der Entfernung gearbeitet, um eine zweideutige Verbindung zwischen dem Menschen und der Landschaft zu schaffen. Meine Bilder sind großformatig, aber durch ihre Ausgewogenheit lassen sie dem Betrachter völlige Freiheit, sich mit der Landschaft oder der menschlichen Figur zu beschäftigen“.

Die Figuren auf den Fotografien, die sie in ihren Serien The New Life, She und On Hollywood definiert hat, sind hier geisterhaft. Oh Man erzeugt ein unheimliches Gefühl: Die Männer sind gleichzeitig anonym und irgendwie vertraut. Sie werden von Überwachungskameras gefilmt und werden zu einem Detail der virtuellen Landschaft. Was J. G. Ballard, eine der Referenzen von Lise Sarfati, in Bezug auf computerisierte Überwachungssysteme nennt: „ein wahrgewordener Orwellscher Albtraum, aber getarnt als öffentlicher Dienst“.

Oh Man gibt uns das Gefühl, dass wir uns in der Innenstadt einer beliebigen US-amerikanischen Megastadt befinden könnten. Die amerikanische Stadtlandschaft in Sarfatis Fotografien zieht sich dahin, die Lagerhäuser sind wie eine lange Liste von Schildern ohne Wirkung: United States Post Office, NAB Sound, Toys, Clothing, Handbag, Cosmetics.

In ihren verschiedenen Serien hört Sarfati nie auf, sich über die Leere und die Beziehung zwischen dem Menschen und der Außenwelt zu befragen. In Oh Man werden wir von der zweideutigen Empfindung der Landschaft zwischen der Anziehungskraft der Leere und dem Genuss des Raums, den der gehende Mensch durchquert, hin- und hergerissen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9783958291126
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2018
Seitenzahl:80

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)