
Literature, Law, and Rhetorical Performance in the Anticolonial Atlantic
Die Ära der nationalen Befreiung und der Entkolonialisierung mag vorbei sein, aber der Postkolonialismus bleibt auch zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts ein schwer fassbares Ideal. In Literature, Law, and Rhetorical Performance in the Anticolonial Atlantic (Literatur, Recht und rhetorische Performance im antikolonialen Atlantik) deckt Anne W.
Gulick eine dynamische Literaturgeschichte der kritischen Auseinandersetzung afrikanischer und karibischer Autoren mit dem Recht der Ersten Welt auf. Dieses transatlantische Archiv zeugt von der anhaltenden Vitalität des Antikolonialismus als Modell für intellektuelle Forschung und politische Performance. Gulick argumentiert, dass das Experimentieren mit deklarativen Formen eine wichtige rhetorische Strategie im antikolonialen Atlantik ist - eine, durch die Schriftsteller die Frage gestellt haben: Wer darf das Gesetz "schreiben", und unter welchen Umständen?
Antworten auf diese Frage finden sich im gesamten schwarzen Atlantik von Haiti bis Südafrika, in Texten, die von Haitis Unabhängigkeitserklärung und Werken von C. L.
R. James bis zu Südafrikas Freiheitscharta, Aim Csaires Gedicht Notebook of a Return to the Native Land und Ngugi wa Thiong'os A Grain of Wheat reichen.
Diese Texte stehen in einer soliden transatlantischen Tradition der Herausforderung kolonialer und imperialer Autorität durch rhetorische Performance. Gestützt auf die kosmopolitischen Bestrebungen und emanzipatorischen Energien der politischen Erklärung zielt diese Tradition darauf ab, die Möglichkeiten für Recht und politische Zugehörigkeit in der postkolonialen Zukunft radikal neu zu erfinden.