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Logic in Grammar: Polarity, Free Choice, and Intervention
In diesem Buch wird die Beziehung zwischen Sprache und Logik untersucht. Gennaro Chierchia untersucht die Art und Weise, wie syntaktische und inferentielle Prozesse bei der Bestimmung von polaritätssensitiven und frei wählbaren Phänomenen zusammenwirken.
Er analysiert diese als eine Form der grammatisierten skalaren Implikatur und versucht, den gemeinsamen Kern des Polaritätssystems zu identifizieren, indem er viele seiner Erscheinungsformen sowie die Entscheidungen, die seine Vielfalt bestimmen, untersucht. Zu diesem Zweck bewertet er die Beziehungen zwischen Syntax, Semantik und Pragmatik neu und kommt dabei zu verblüffenden Einsichten in das Verhältnis von Syntax und Logik. Rudolf Carnaps Klassiker Die logische Syntax der Sprache definiert die Syntax als ein Lexikon und eine Reihe von Bildungsregeln und die Logik als eine Reihe von Inferenzregeln.
Die moderne generative Linguistik verfolgt einen ähnlichen modularen Ansatz: Ein kombinatorischer Apparat soll Strukturen erzeugen, über die semantische und pragmatische Relationen, wie z.
B. Präsupposition und Implikatur, definiert werden.
In diesem Buch wird dagegen argumentiert, dass viele Strukturen, die typischerweise als syntaktisch abweichend wahrgenommen werden, ihren Status ihren logischen Eigenschaften verdanken, d. h. der Tatsache, dass sie auf bestimmte Weise widersprüchlich oder analytisch wahr sind.
Damit wird die Carnapsche Sichtweise verändert. Die Charakterisierung der grammatischen Struktur erfordert eine direktere Rolle der logischen Inferenzen: Das funktionale Lexikon der Grammatik enthält, wie Professor Chierchia zeigt, eine Reihe von Inferenzregeln, die die Grammatikalitätsmuster entscheidend und direkt bestimmen. Logic in Grammar präsentiert die Ergebnisse der jahrzehntelangen Arbeit des Autors über Pragmatik und skalare Implikaturen und erweitert sein Langzeitprojekt darüber, wie Menschen denken und die Welt kategorisieren.
Es ist ein Buch, das Linguisten, Philosophen und Kognitionswissenschaftler gleichermaßen interessieren wird.