
Logical Empiricism and Naturalism: Neurath and Carnap's Metatheory of Science
Dieser Text bietet eine umfassende Untersuchung der Beziehung zwischen dem Denken von Otto Neurath und Rudolf Carnap und liefert ein neues Argument für die Komplementarität ihrer reifen Philosophien als Teil einer gemeinsamen Metatheorie der Wissenschaft.
Indem er argumentiert, dass sowohl Neurath als auch Carnap als Verfechter eines erkenntnistheoretischen Naturalismus interpretiert werden müssen und dass ihre Naturalismen auf einer gemeinsamen philosophischen Grundlage beruhen, wird auch gezeigt, dass die Grenzen und Möglichkeiten des erkenntnistheoretischen Naturalismus nicht so restriktiv sind, wie die quinesche Orthodoxie bisher angenommen hat. Diese naturalistische Lesart von Carnap, die auf der Forschung der letzten vier Jahrzehnte aufbaut und diese zugleich herausfordert, liefert auch eine neue Interpretation von Carnaps Konzeption der Analytizität, die eine Widerlegung des Quine'schen Arguments der Unvereinbarkeit von Naturalismus und der analytisch-synthetischen Unterscheidung ermöglicht.
Dabei wird die Relevanz und potenzielle Bedeutung ihrer wissenschaftlichen Metatheorie für zeitgenössische Fragen der Wissenschaftsphilosophie aufgezeigt. Der Text richtet sich an Studierende und Forscher, die sich mit dem Logischen Empirismus, Quine, der Geschichte der analytischen Philosophie und der Geschichte der Wissenschaftsphilosophie befassen, sowie an Befürworter einer naturalisierten Erkenntnistheorie.