Bewertung:

Das Buch „Lord Jim“ von Joseph Conrad wird für seinen Tiefgang und seine philosophischen Einsichten ebenso geschätzt wie für seine Erzählweise und die Entwicklung der Charaktere. Viele Leser empfinden es jedoch aufgrund der dichten Prosa und der langatmigen Beschreibungen als schwierig, was den Genuss der Erzählung insgesamt beeinträchtigen kann.
Vorteile:Reichhaltige Philosophie und Themen über Ehre und menschliches Streben, wunderbar beschreibende Prosa, aufschlussreiche Kommentare über die Natur von Idealen und Fehlern, fesselnde Erzählung, starke Charakterentwicklung.
Nachteile:Schwierig zu lesen aufgrund der langen, detaillierten Sätze, des langsamen Tempos, des Fehlens eines klaren Sinns für Abenteuer, kann für manche Leser überwältigend oder langweilig sein, könnte mehrere Lesungen erfordern, um es vollständig zu verstehen.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
(Einleitung und Anmerkungen von Susan Jones, St Hilda's College, Oxford).
Erstmals im Jahr 1900 veröffentlicht, etablierte Lord Jim Conrad als einen der großen Geschichtenerzähler des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Roman spielt im Malaiischen Archipel und ist nicht nur ein fesselnder Bericht über maritime Abenteuer und Romantik, sondern auch eine exotische Erzählung über den Osten. Seine Themen stellen auch die Konventionen der Abenteuerliteratur des 19. Jahrhunderts in Frage und bestätigen Conrads Platz in der Literatur als einen der ersten "Modernisten" der englischen Literatur.
Lord Jim erforscht die Dilemmata des Gewissens, der moralischen Isolation, der Loyalität und des Verrats, mit denen sich ein sensibler Mensch konfrontiert sieht, dessen romantische Suche nach einem ehrenhaften Ideal bis an die Grenzen getestet wird. In diesem Roman nutzt Conrad seinen Hintergrund als polnischer Emigrant sowie seine Erfahrungen als Seemann aus erster Hand, um radikal mit der Darstellung menschlicher Schwäche und Zweifel in der modernen Welt zu experimentieren.