Lose ziehen: Vom Egalitarismus zur Demokratie im antiken Griechenland

Lose ziehen: Vom Egalitarismus zur Demokratie im antiken Griechenland (Irad Malkin)

Originaltitel:

Drawing Lots: From Egalitarianism to Democracy in Ancient Greece

Inhalt des Buches:

Dieser Band von zwei führenden Historikern bietet zum ersten Mal eine umfassende Studie über das Losverfahren als eine zentrale Institution der antiken griechischen Gesellschaft. Das Losverfahren war Ausdruck einer egalitären Denkweise, die die Auswahl, das Verfahren und die Verteilung durch das Los bestimmte. Es wurde schließlich für die Verwaltung der Polis eingeführt, eine griechische Innovation, die heute von zunehmender Bedeutung zu sein scheint.

Die Autoren untersuchen die egalitäre, "horizontale" Denkweise, die in der Verwendung des Loses anstelle einer von oben nach unten gerichteten Vision von Autorität und Souveränität zum Ausdruck kommt. Das Ziehen von Losen setzte Gleichheit unter den Teilnehmern voraus, die gleiche "Anteile" verdienten, und wurde für die Verteilung von Land, Erbe, Beute, Opferfleisch, die Auswahl von Einzelpersonen, die Festlegung der Reihenfolge, die Vermischung und Neuordnung von Gruppen und die Weissagung des Willens der Götter verwendet. Lot-Orakel wurden zur Weissagung verwendet; ansonsten wachten die Götter über die Gerechtigkeit des Verfahrens, bestimmten aber nur selten das Ergebnis. Es handelte sich um eine selbstverständliche Methode, die weithin und überall angewandt wurde. Das Ziehen von Losen sollte die Grenzen der Gemeinschaft verdeutlichen und ihre Souveränität unterstreichen. Das Buch untersucht ferner die Übertragung des Losverfahrens auf die Verwaltung der Polis. Der implizite Egalitarismus des Loses stand oft im Widerspruch zu den von oben nach unten gerichteten Vorstellungen von der Gesellschaft und den Werten von Ungleichheit, Status und Verdienst. Das Losverfahren wurde in Oligarchien und Demokratien in unterschiedlichem Tempo und Umfang eingeführt. Die weite Verbreitung des Losverfahrens in der Demokratie des klassischen Athens war ein Ausnahmefall, der sowohl in der Antike als auch heute auffällt.

Das Buch schließt mit einer Diskussion über die Bedeutung der griechischen Beispiele für die Auslosung von Losen in der heutigen Zeit und das zunehmende Interesse an der Verwendung von Zufallsauswahlen in der Politik als eine Möglichkeit für moderne Demokratien auf der ganzen Welt. Der Anhang gibt einen Überblick über das griechische Vokabular der Lotteriepraktiken.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780197753477
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2024
Seitenzahl:536

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)