
Tax Dispute Resolution: A Commentary on the EU Council Directive 2017/185
In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der von den nationalen Steuerverwaltungen durchgeführten Steuerprüfungen und -veranlagungen aufgrund der Belastung der internationalen Steuervorschriften durch die stark zunehmende Integration der nationalen Volkswirtschaften und Märkte gestiegen. Infolgedessen haben nationale Gremien und internationale Organisationen damit begonnen, neue Regeln und rechtliche Rahmenbedingungen zu untersuchen und zu entwickeln, um den Steuerzahlern wirksamere Streitbeilegungsmechanismen zur Verfügung zu stellen, als sie derzeit verfügbar sind. Eine dieser Entwicklungen ist die Richtlinie 2017/1852 des Rates der Europäischen Union, mit der ein effizienter Rahmen für die Beilegung von Steuerstreitigkeiten eingeführt wurde und die einen großen Schritt zur Gewährleistung von Rechtssicherheit und einem unternehmensfreundlichen Umfeld für Investitionen in ganz Europa darstellt. Dieser praktische Leitfaden zur Richtlinie, verfasst von renommierten Steuerpartnern und Spezialisten für Steuerstreitigkeiten aus den wichtigsten europäischen Rechtsordnungen, ist das erste ausführliche Buch zu diesem Thema, in dem das Recht und die Anwendung der neuen Richtlinie in jeder Rechtsordnung erläutert werden.
Nach einer Einleitung, in der die Richtlinie beschrieben und ihre wichtigsten Merkmale analysiert werden, werden in jedem einzelnen Länderkapitel, das von einem führenden Experten vor Ort verfasst wurde, die jeweiligen nationalen Umsetzungsmaßnahmen mit Kommentaren, einschlägiger Rechtsprechung und Einzelheiten zu Verständigungsverfahren und Schiedsverfahren dargestellt. Jedes Länderkapitel befasst sich ausführlich mit den wichtigsten rechtlichen und praktischen Fragen, wie z. B.:
⬤ Entscheidungsfindung der zuständigen Behörde über eine Beschwerde des Steuerzahlers gemäß der Richtlinie 2017/1852 des Rates;
⬤ innerstaatliche Bestimmungen über ein gemäß der Richtlinie eingeleitetes MAP;
⬤ Das Recht des Steuerzahlers, die Bildung einer Beratenden Kommission zu beantragen, um die Schlichtungsphase einzuleiten;
⬤ wirksame Fristen;
⬤ Zusammenspiel der Verfahren nach der Richtlinie mit nationalen Rechtsbehelfen, einschließlich Rechtsstreitigkeiten vor den zuständigen Steuergerichten;
⬤ wiederkehrende innerstaatliche Fragen im Zusammenhang mit MAPs im Rahmen von Abkommen gegen die Doppelbesteuerung und des EU-Schiedsübereinkommens; und.
⬤ Möglichkeit für den Steuerpflichtigen, die nationalen Gerichte einzuschalten, um Hindernisse im Rahmen der bestehenden Streitbeilegungsmechanismen aus dem Weg zu räumen.
In diesem äußerst wertvollen Praxisleitfaden wird klar erläutert, wie die Richtlinie Mängel in Gesetzen und Initiativen wie dem Multilateralen Übereinkommen zur Durchführung von auf dem Gebiet des Steuerrechts getroffenen Maßnahmen zur Verhinderung der Aushöhlung der Bemessungsgrundlage und der Gewinnverlagerung (MLI), dem EU-Schiedsübereinkommen, dem Vorschlag für eine gemeinsame konsolidierte Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage (GKKB) und den Vorschriften zur Gewährleistung einer fairen und wachstumsfreundlichen Besteuerung digitaler Geschäftstätigkeiten beseitigt oder erheblich abschwächt. Sie zeigt, dass die Richtlinie Rechtssicherheit, durchsetzbare Fristen für die Beilegung von Streitigkeiten, wirksame Überprüfungs- oder Rechtsmittelverfahren und eine einheitliche Anwendung der Vorschriften in allen EU-Mitgliedstaaten sowie eine stärkere Beteiligung der Steuerzahler an dem Prozess verspricht. Der vollständige Überblick über die Möglichkeiten zur Beilegung von Steuerstreitigkeiten im Rahmen des neuen EU-Rechtsrahmens wird von Steuerfachleuten und Beamten, die sich mit Fragen der Verrechnungspreise und anderen Aspekten der grenzüberschreitenden Besteuerung befassen, begrüßt werden.